Michelle Branch
MUSIK: Ein zartes Sümmchen und ein sicheres Händchen für eingängige Popsongs zeichnen die 18-jährige Songschreiberin aus, die mit „Spirit Room“ ein Debüt veröffentlicht hat, das in den USA viel Beachtung findet. War auf Branchs selbst produziertem Indie-Album „Broken Bracelet“ noch zu hören, dass sich die Teenagerin von Led Zeppelin und den Rolling Stones beeinflusst fühlt, so sucht man nach sperrigeren Tönen auf „Spirit Room“ vergeblich. Das muss jedoch kein Nachteil sein: Der Produzent und gelegentliche Co-Autor John Shanks (Melissa Etheridge, Stevie Nicks, The Corrs) hat die Ecken und Kanten abgeschliffen – und doch klingt Branch unschuldig, leidenschaftlich und verletzlich genug, um sich auf einem goldenen Mittelweg zwischen Morissette und Jewel von zahl- und namenlosen radiofreundlichen Kollegen deutlich abzuheben.
Künsterlin: Das hübsche Gesicht, das derzeit in New York für die Klamotten des Designers Kenneth Cole wirbt, stammt eigentlich aus einer kleinen, ländlichen Welt. In dem Städtchen Sedona in Arizona bestellte sie sich am Vormittag einen Privatlehrer nach Hause und bearbeitete am Nachmittag die Gitarre ihres Onkels. Ein Tape mit selbst komponierten Indie-Songs überzeugte Madonnas Maverick Records. Nachdem sie als Support von Hanson Erfahrung sammelte, spielt sie nun auf Festivals mit B ,B. King und Jackson Browne. Texte: „Oft beschreibe ich eigene Erfahrungen, bleibe dabei aber vage, damit sich andere Leute reinfühlen können „, erzählt Branch. Ein erwachsenes Statement von einer jungen Frau, die reife Texte schreibt. Leon Bergmann Michelle Branch Spirit Room, ab 25.3.
www.michellebranch.com (WEA)