Microsoft hat ein OK-Go-Video auf einem DNA-Strang gespeichert
Microsoft und die University of Washington haben einen DNA-Speicher mit einer Kapazität von 202 MB hergestellt – und ein Musikvideo von OK Go darauf gespeichert.
Es wird ständig daran gearbeitet, immer schnellere Speichermedien auf immer kleinerem Raum mit immer mehr Speicherplatz herzustellen. Und in diesem Feld haben Forscher der University of Washington in Zusammenarbeit mit Microsoft nun einen neuen Meilenstein erreicht: Sie haben den bisher größten DNA-Speicher vorgestellt.
202 MB passen auf den winzigen DNA-Speicher, der nicht größer als die Spitze eines Bleistifts ist. Und die Forscher haben die DNA auch direkt mit Daten gefüttert: So hat es unter anderem die Band OK Go mit ihrem Video zum Song „This Too Shall Pass“ auf den biologischen Speicher geschafft. Außerdem wurden die etwas mehr als 200 MB mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in über 100 Sprachen, den Top 100 Büchern des Project Gutternbergs und der Samen-Datenbank der Non-Profit-Organisation Crop Trust’s befüllt.
Warum man sich ausgerechnet für ein Video von OK Go entschied, erklärte Microsofts Forschungsleiterin Karin Strauss. Das Team habe sich für OK Go entschieden, weil „sie sehr innovativ sind und unterschiedliche Dinge aus unterschiedlichen Feldern in ihrer Arbeit vereinen und wir das Gefühl haben, das wir etwas sehr Ähnliches tun.“
Das Speichern von Daten auf DNA funktioniert allerdings bisher noch nicht so einfach wie das Einstecken eines USB-Sticks in den Computer. Die digitalen Inhalte müssen zunächst von Binär-Code in die DNA-Basen Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C) und Thymin (T) umgewandelt werden, damit sie in Form von DNA gespeichert werden können. Will man die gespeicherten Daten wieder auslesen, muss der Prozess rückgängig gemacht werden. Der große Vorteil und Grund warum sich dieser aufwendige Prozess zukünftig lohnen soll: Die Forscher versprechen sich, auf nur einem Gramm DNA bis zu 700 Terabyte Daten speichern zu können.