Mit Mp3 zum Rockstar
Was macht eine kleine aber geniale Band aus dem bayerischen Hinterobertupfing, um berühmt zu werden? Die Chancen, auf klassischem Weg einen Plattenvertrag zu bekommen, sind ungefähr so groß, wie die, Michael Jackson als Gastsänger zu engagieren – also stellen unsere bayerischen Freunde ihre Songs als MP3-Files im Internet. Mittlerweile gibt es einige Webadressen, hinter denen junge Firmen stehen, die sich darauf spezialisiert haben, auch Nachwuchsbands ein Forum zu bieten. Matthias Ditsch von CALLASONG.DE erläutert die Idee: „Wir sind ein Music On Demand-Dienst, der drei große Bereiche bietet: täglich aktualisierte Musik News, einen CD-Shop und als Drittes den Downloadbereich, wo sich Musiker im Internet präsentieren und ihre Musik zum Download anbieten können.“ Auch wenn sich CALLASONG.DE nicht als direkte Konkurrenz zu Plattenfirmen sieht, kann diese neue Art des Vertriebsweges durchaus auch die Kassen der Musiker aufbessern; denn die Bands können selber bestimmen, ob und wieviel der Download einer Eigenkomposition kostet: „Die Band bestimmt die Range pro Song zwischen 1,40 und 2,50 DM. Dann wird eine Kostenpauschale von 50 Pfennig abgezogen (GEMA, Mehrwertsteuer etc.); und der Rest wird zwischen CALLASONG und dem Künstler geteilt.“ Damit der Server auch fleißig arbeitet, werden gelegentlich auch bekannte Stars wie DJ-Papst Sven Väth an Land gezogen – hier muss die MP3-Fan-Gemeinde dann auch mal 4,- DM pro Song abdrücken. Als Grund für die eher spärliche Präsenz von echten Stars gibt Matthias Ditsch auch die Bedenken der Plattenfirmen an. Mittlerweile stehe die Musikindustrie diesen Dingen jedoch positiver als früher gegenüber. Über Zulauf an weniger bekannten Bands kann sich CALLASONG.DE jedoch nicht beklagen: Über 1.500 Nachwuchskünstler sind inzwischen auf dem Portal abrufbar. Und wie viele davon werden zu Stars? Warten wir’s ab.