Montana Black: So reagiert er auf Jan Böhmermanns Kritik an ihm und In-Game-Käufen
Jan Böhmermann äußert in seiner Sendung Kritik an In-Game-Käufen, Glücksspiel in Videospielen und den Einfluss von Streamern wie Montana Black. Der sieht das bedingt gelassen.
Am 16. September hat sich Jan Böhmermann über den deutschen Streamer Montana Black lustig gemacht. Marcel Eris, wie der Streamer mit bürgerlichem Namen heißt, war Ziel einer Parodie, die in der aktuellen Ausgabe der Sendung „ZDF Magazin Royale“ lief. Wie immer bei Jan Böhmermann verfolgte er auch hier ernstere Absichten: Der knapp 22-minütige Beitrag klärte auch über „In-Game-Käufe“ und den gefährlichen Glücksspielaspekt dahinter auf.
Der Beitrag zusammengefasst:
Der Beitrag beginnt damit, dass Jan Böhmermann wie üblich an seinem Schreibtisch sitzt. Neu ist jedoch die Facecam in der linken Ecke des Bildschirms, die Böhmermann im Gaming-Stuhl, vor seinem Gesicht ein Mikro hängend, mit großen Kopfhörer auf den Ohren und vielen blauen leuchtenden Elementen im Hintergrund zeigt. So ähnlich sieht nicht nur das Setup vieler Streamer aus, besonders das von Montana Black kommt dem sehr nah. Ebenso das Outfit mit schwarzer Cap, schwarzem Tank-Top und glänzender Kette.
Montana Black sagt dazu in einem Gespräch mit dem Streamer Trymacs:
„…definitiv war es ´ne Anspielung an mich. Aber ich glaube, wenn das so ´ne komplette Sache gewesen wäre, dann hätte man eventuell noch so ein Tattoo gezeigt“.
Nach der Begrüßung von Böhmermann geht es weiter mit einigen Clips von Streamern und Fakten über die Gaming-Branche. Dazu passende Kommentare vom „Böhmermann-Montana-Black“, die sich zwischen treffender und unangenehm überspitzter Darstellung eines typischen Streamers bewegen. Böhmermann erklärt zunächst die Thematik Mikrotransaktionen anhand des Spiels „Merge Dragons“. Ein Spiel wie jedes anderes auch, in dem es In-App-Käufe gibt. Die darin enthaltenen „Dark Patterns“ seien gefährlich, da sie Nutzer*innen dazu verleiten, gewissen Handlungen durchzuführen, die nicht immer im Interesse der Nutzer*innen sind. In der Gaming-Branche bedeutet das, möglichst viel Geld durch zum Beispiel Mikrotransaktionen auszugeben.
Diese Mechanik nutzt vor allem die Firma EA, die von ihrem Spiel „FIFA“ nicht nur jedes Jahr eine neue Version veröffentlicht, sondern darin auch über den „FIFA Ultimate Team“-Modus besonders die In-Game-Käufe anbietet. Die Optionen sind entweder sehr lange Spielen oder Geld ausgeben. Man kann Päckchen kaufen und Spieler für seine Mannschaft ziehen. Die teuersten kosten 22,96 Euro und enthalten eine zufällige Auswahl an Spielern. Um zum Beispiel eine Karte des Spielers Mbappé zu bekommen, kann man laut norwegischem Verbraucherschutz bis zu 13.500 Euro ausgeben. Ohne Geld auszugeben, müsse man durchgängig für drei Jahre spielen, um diese Karte zu bekommen.
Diese sogenannten „Lootboxen“, also das Erwerben von zufälligen Inhalten für Geld, erinnert stark an Glücksspiel. Ebenso der Begriff „Wal“, der benutzt wird, um die Menschen zu bezeichnen, die übermäßig lukrativ für die Gaming-Branche sind, stammt ursprünglich aus der Glücksspielindustrie.
Am Ende klagt Böhmermann an, dass es eine „Menge Arschlöcher auf Twitch [gibt], die einen Haufen Geld damit verdienen, den In-Game-Glücksspiel-Scheiß auch noch zu promoten. Arschlöcher wie er hier“ – und schaut dabei auf sich selbst als Montana-Black-Parodie. Nach einigen Beleidigungen der beiden Böhmermanns endet das Video.
Montana Blacks Reaktion:
Montana Black sieht die Sache trotz aller Anspielungen und Kritik eher entspannt und sagt:
„Das sind sich ja auch ein Max (Name des Streamers Trymacs) oder ich oder auch die anderen bewusst – dass es im Grunde nicht weit von Glücksspiel ist. Aber es ist Content für uns und wir hoffen einfach, dass die Leute schon realisieren, dass wir Leute sind, die mehr Geld haben und die es da auch verprassen. Und ich hoffe, dass die Leute Herr über sich selbst sind und am Ende ist halt jeder auch selbst für sich verantwortlich.“