Nach Helene Fischer: Auch Max Giesinger und Mark Forster positionieren sich mit #wirsindmehr gegen Rechts


Tim Bendzko hat zwar noch nicht bewiesen, dass er keine Maschine ist – aber mit #wirsindmehr-Statements von Fischer, Giesinger und Forster zieht endlich sowas wie Haltung in den deutschen Popmainstream ein.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Nachdem am Montag beim #wirsindmehr-Konzert über 65.000 Menschen gemeinsam mit Die Toten Hosen, Casper, Marteria, Kraftklub. K.I.Z, Feine Sahne Fischfilet und Trettmann gegen Rassismus, Faschismus, Fremdenhass demonstrierten, beziehen nun weitere deutsche Popstars öffentlich Stellung, von denen man es nicht erwartet hätte.

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Am Dienstag überraschte Schlagerstar Helene Fischer mit einem – zumindest für ihre bisherigen Verhältnisse – relativ klaren Statement: „Wir können und dürfen nicht ausblenden, was zur Zeit in unserem Land passiert, doch wir können zum Glück auch sehen wie groß der Zusammenhalt gleichzeitig ist – das sollte uns stolz machen“, schrieb Fischer im Vorfeld ihrer fünf Konzerte in Berlin auf Facebook und nutzte dabei das #wirsindmehr-Hashtag. Auch während ihrer ersten Show in der Mercedes-Benz-Arena thematisierte sie, sehr indirekt, die Geschehnisse in Chemnitz: „Erhebt gemeinsam mit mir die Stimmen: gegen Gewalt, gegen Fremdenfeindlichkeit“, sagte sie. In der Vergangenheit galt es stets als Tabu für Fischer, über Politisches oder Privates zu sprechen. Damit brach sie erstmals nach dem ECHO 2018, als sie den Auftritt von Kollegah und Farid Bang als „unangemessen und beschämend“ beschrieb.

https://twitter.com/clehrchen/status/1037086296425021442

Das hier sind die wahren Song-Botschaften von Max Giesinger und Co.
Am Mittwoch legte nun einer der erfolgreichsten deutschen Popsänger nach: Max Giesinger postete auf Facebook und Instagram ein Video davon, wie er John Lennons „Imagine“ auf der Akustikgitarre covert. Er schrieb dazu, ebenfalls unter Verwendung des Hashtags #wirsindmehr: „Dieser Song von John Lennon ist 47 Jahre alt und doch aktueller denn je. Gerade jetzt muss wieder an wichtige Grundwerte unserer Gesellschaft, die ich für selbstverständlich erachtet habe, erinnert werden: Menschlichkeit, ein friedliches und tolerantes Miteinander ohne Ausgrenzung und ohne jegliche Form von Rassismus.“

https://www.facebook.com/maxgiesinger/videos/1106171596199082/

Bereits am Dienstag hat der noch erfolgreichere Mark Forster ebenfalls erstmals Stellung bezogen – auch wenn er nichts gesagt hat: Auf Instagram re-postete ein Foto des „Wir sind mehr“-Accounts, auf dem das Publikum des #wirsindmehr-Konzerts aus Dronensicht zu sehen ist. Forster versah sein Posting mit einem Herz-Emoji.

https://www.instagram.com/p/BnS3MfnAR1z/

Andreas Bourani postete bereits im Mai ein Foto, das ihn auf einer Demo gegen Rechts zeigt:

https://www.instagram.com/p/BjSvg35ncRT/

„Wir sind mehr“-Konzert in Chemnitz: Warum Die Toten Hosen die richtigen Headliner waren
Zuvor wurden Stimmen laut, dass mit Kraftklub, den Toten Hosen und Co. bloß die Bands in Chemnitz auftreten würden, von denen man es ohnehin erwarte – es jetzt aber an der Zeit sei, dass auch andere, noch bekanntere deutsche Musikerinnen und Musiker ihre Reichweite nutzten, um sich gegen Rassismus auszusprechen.

Unter anderem Axel Bosse, der Teil beider Lager ist, forderte Kollegen wie Max Giesinger dazu auf, sich endlich zu äußern: „Die Mainstream-Künstler sind jetzt dran!“, sagte er.

#wirsindmehr

„Wir sind mehr“: So beeindruckend wurde in Chemnitz gefeiert und demonstriert
Das #wirsindmehr-Konzert am 3. September 2018, zu dem 65.000 Menschen kamen, war eine Gegenreaktion auf die zuletzt durch Chemnitz demonstrierenden Neonazis sowie die AfD, Pegida und die rechtspopulistische Initiative Pro Chemnitz. Diese hatte den Mord an einem 35-Jährigen instrumentalisiert, um gegen die Politik Angela Merkels zu protestieren – unter Verwendung ausländerfeindlicher Parolen.

Unsere Fotos vom #wirsindmehr-Konzert in Chemnitz: