Netflix beerdigt sein größtes Serienprojekt
Seit Oktober 2018 setzt Netflix sukzessive seine Superhelden-Serien ab. Jetzt ist das Projekt Marvel endgültig vorbei.
Viele Netflix-Nutzer haben es schon kommen sehen, nun haben sie Gewissheit: Der US-Streamingdienst hat die Serien „Jessica Jones“ und „The Punisher“ abgesetzt. Letztgenannte wurde erst vor einem Monat mit einer zweiten Staffel bestückt, die Story um die Heldin „Jessica Jones“ bekommt 2019 immerhin noch einige neue Folgen, bevor sie endet.
Netflix beerdigt damit das größte Serienprojekt, das jemals auf dem Dienst startete. Immerhin waren die Superhelden-Serien, für die Netflix in Koproduktion mit Marvel Entertainment arbeitete, Teil einer größeren Geschichte. Neben „Jessica Jones“ und „The Punisher“ sind auf Netflix auch „Daredevil“, „Luke Cage“, „Iron Fist“ sowie die Crossover-Miniserie „The Defenders“ zu finden.
Seit Oktober fiel eine dieser Serien nach der nächsten der Absetzung zum Opfer: Beginnend mit „Iron Fist“ wurde quasi monatlich eine weitere Show abgesetzt, was vor allem bei „Daredevil“ für großen Frust bei den Fans sorgte. Die Serie um den blinden Rächer zählt zu den besten auf Netflix.
Mit der dritten Staffel „Jessica Jones“ endet die Marvel-Ära auf Netflix. Die Gründe dafür haben dabei weniger mit Kreativität oder Quoten zu tun, sondern mit einem Machtkampf auf dem Streaming-Markt. Der Disney-Konzern, zu dem seit einigen Jahren die Marvel Studios gehören, startet noch Ende 2019 mit Disney+ einen eigenen Streaming-Dienst. Aus diesem Grund werden langsam alle Marvel-Filme aus der Netflix-Mediathek genommen, damit sie später exklusiv bei Disney+ laufen werden. Bei „Star Wars“ und den Pixar-Filmen wird es sich im Übrigen auch so verhalten.
Unter der neuerlichen Konkurrenz der Unternehmen leiden nun eben die frisch abgesetzten Serien. Zwar werden die bisherigen Staffeln vom Daredevil und seinen Kollegen in der Mediathek bleiben, zukünftige Koproduktionen wie bei den Netflix-Marvel-Serien werden auf absehbare Zeit aber nicht mehr zustande kommen.