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„Formel 1“ kommt in die Kinos! Unter der Regie von Wolfgang Büld („Gib Gas ich will Spaß“) fabriziert das Team der wohl lockersten deutschen Musiksendung ihr erstes Leinwandabenteuer. Eingepackt in eine schnell erzählte Rahmenhandlung (weibliche Automechanikerin, gespielt von Sissy Kelling, will Pop-Star werden, verliebt sich „nur“ in einen Formel 1 -Hilfsbeleuchter, schafft’s dann aber doch) gibt’s natürlich eine Menge Musik.
Herrschaften wie Meat Loaf, Re-Flex, Falco, Limahl, Pia Zadora und die Toten Hosen bekommen sogar die Gelegenheit, neben den Songs auch ihr schauspielerisches Talent aufblitzen zu lassen, da alles verfügbare Star-Material in die Handlung integriert wird. Oscars sind sicher keine drin, aber sollte die ungezwungene Atmosphäre der Dreharbeiten ohne Abstriche auf Celluloid gebannt werden, könnte es tatsächlich amüsant werden …
ER aber- Weltmeister des Entertainments, Kaiser von Amerika und knakkigster Arschbackenbesitzer seit Little Richard – ER also, PRINCE ROGERS NELSON, beginnt im Wonnemonat Mai mit den Dreharbeiten zu seinem „Purple Rain“-Nachfolger „Prince of Darkness & the Morning Star“!
Der Ex-Kaiser von Amerika und Zoo-Inhaber Michael Jackson weilte hingegen erst kürzlich in London, um letzte Proben fürs naturgetreue Abbild in Madame Tussauts Wohnzimmer über sich ergehen zu lassen. Übers Weekend besuchte der von Haaransatz-Problemen geplagte Entthronte den Kaiser von England (ebenso außer Dienst) und Schafhirten Paul McCartney an der britischen Kanalküste in Rye.
Am Rande bemerkt: Die deutsche Export-Industrie kann aufatmen -Michael Jackson trägt neuerdings nämlich nur mehr Sonnenbrillen der Marke Porsche Design!
Julian Lennon machte sein Live-Debüt im New Yorker Beacon Theatre, etwa 100 Meter von der Stelle entfernt, wo im Dezember ’80 sein Vater ermordet wurde. 9000 Tickets waren innerhalb dreier Stunden vergriffen – und Berichten von Augenzeugen zufolge, legte Julian einen hervorragenden Set auf die Bretter. Neben dem Material aus seiner ersten LP VALOTTE spielte Lennon jr. „Stand By Me“, „Slippin‘ And Slidin'“ und „Daytripper“! Übrigens will Yoko ein Duett mit dem Stiefsohn aufnehmen.
A propos Duette: Tina mit Elton, Tina mit Bowie – und das live! Leider kommen wir hierzulande ja nie zu solchen Genüssen, doch in England kann es schon mal passieren, daß Elton John zu Tina der Göttlichen auf die Bühne steigt und als Zugabe Springsteens „Dancing In The Dark“ geboten wird. Spontan und improvisiert wie man sieht, denn der Text war den Herrschaften nicht geläufig.
In Birmingham war’s dann David Bowie, der zu den Zugaben der triumphalen Konzert-Serien (bis zu fünf Mal pro Stadt) die Nähe der heißen Tina suchte. „Tonight“ und „Let’s Dance“ sorgten da für zusätzliche Ekstasen.
Abteilung Familienglück: Pretenders Chefin Chrissie Kerr gebar in Anwesenheit des Gatten Jim ein Töchterchen namens Alison.
Was wir nicht wußten und was uns bislang auch nicht beunruhigte: (Nickolas) Ashford & (Valerie) Simpson lernten sich in der Kirche kennen! Nickolas -damals so arm wie die sprichwörtliche Maus aus demselben Haus-wollte sich damals nur aufwärmen und vielleicht ein Klostersüppchen schlürfen-
„…da hörte ich Valerie plötzlich singen!“ And now they are solid, solid as a rock! Einsatz Streicher/Blende/Paar im Sonnenuntergang, händchenhaltend in der Ferne verschwindend/Cut!
Da wir schon wieder beim Film gelan det sind: Al Jarreau soll demnächst Nat King Cole auf der Leinwand darstellen.
Neuigkeiten von der BRUUUUUUUUUUUUUUCE-Front: Knapp vor Redaktionsschluß gab die BBC folgendes bekannt, 4. und 5. Juni Springsteen in Newcastle und 3.-5. Juli Springsteen im Londoner Wembley. Da hätte der Boss ja einen ganzen Monat Zeit, den Kontinent zu bereisen … bald wissen wir mehr!
Abschließend noch ein Zitat aus berufenem Munde: „In der Tat-ich masturbiere zu Duran-Duran- Videos!“ Da diesen Satz niemand Geringerer als Kunst-Messias Andy Warhol von sich gab, darf man zu Recht schwerwiegende Folgen befürchten. Nicht auszudenken, wenn sich nun die gesamte Moderne Simon Le Bon & Co. reinzieht und dazu …… also wirklich, mehr Weitsicht bitte, Herr Warhol!
Ja, und um den geneigten Leser bei Laune zu halten, haben wir wieder 30 herrliche Picture Discs (Courtesy of Commerzbank and CBS) zu vergeben! Die Rille erstrahlt in den Farben des Frühlings und bringt Julian Lennon, Alison Moyet, Toto, Mike Oldfield und viele andere in gesampleter Form auf den Teller. Was sind wir doch für Schätze! Postkarte schicken-Stichwort „Frühling“ …
Frankie Goes To Holly wood
FRANKIE SAY „… NOMORE T-SHIRTS. Der gigantische Merchandising-Overkill, mit dem die Band aus Liverpool ihre Fangemeinde als lebende Litfaßsäulen einsetzte, gehört der Vergangenheit an. Die plakativen Slogans (FRANKIE SAY: „WAR HIDE YOURSELF“… „ARM THE UNEMPLOYED..“) haben ihren Dienst getan. „Denn“, so Paul Rutherford, „inzwischen sind wir ohnehin die beste englische Band.“
Nachdem sich Sänger Holly Johnson von der Interview-Front ins zweite Glied zurückversetzen ließ, ist Rutherford zum neuen Sprachrohr der Gruppe avanciert- eine Rolle, die seinem Naturell entgegenkommt: „Ich hatte ja auch viel Zeit zum Nachdenken; seit meinem Schulabschluß war ich arbeitslos. Eigentlich wollte ich entweder Archäologe oder Bauchredner werden, aber dann hat’s doch nur zu Auftritten beim Arbeitsamt gereicht.“
Es gibt schon miese Charaktere auf dieser Welt! Dee Snider, ständig lärmender Anführer der New Yorker Clown-Kapelle Twisted Sister, zeigte wieder einmal sein wahres Gesicht, als er anläßlich einer TV-Show in Australien unsere heißgeliebten Spandau-Jungs attackierte. Während sich Tony, Gary, Martin, John und natürlich ganz besonders Steve auf der Bühne so richtig toll ins Zeug legten, lief Dee Amok! Bewaffnet mit Lippenstift und Lockenwickler, wollte sich der rasende Schwermetaller an unserem Ballet vergehen. Warum?
„Ich hasse diese Schlappschwänze!“
schrie der kaum zu Zähmende, doch die Spands waren schneller – sie flüchteten durch die Hintertür…
Doch was sind solche Lappalien gegen all die schweren Geschütze, die zur Zeit von Musikanten vor dem Kadi aufgefahren werden? Da bemühen beispielsweise Yoko Ono, George Harrison und Ringo Starr die Gerichte, um von Paule 8,6 Millionen „Greenbacks“ zu ergattern, da der geschäftstüchtige Macca anscheinend zu viele Kohlen aus den alten Beatles-Lizenzen einstreicht. Schmerzhafte Plagiats-Klagen stehen übrigens den Herren Jackson und Richie ins Haus.
Apropos Knete: Man weiß ja von den gigantischen Summen, die in den Staaten für Werbung ausgegeben werden. Den absoluten Höhepunkt bildete nun aber ein dreiminütiger TV-Spot, der während der Grammy-Verleihung über die US-Schirme flimmerte. Pepsi Cola ließ sich allein die Werbezeit 1,2 Millionen Dollar kosten – was angesichts der Gage für Herrn Lionel Richie als Getränke-Anpreiser allerdings eher wie ein Almosen wirkt: Richies Manager Ken Kragen (übrigens auch der Mann, der für die Organisation der amerikanischen Band Aid-Ausgabe verantwortlich zeichnet) handelte für seinen Klienten das nette Sümmchen von – ratatataaa! – 15 Millionen Dollar heraus. ME/Sounds-Mitarbeiter kündigten an, ihren Beruf wechseln zu wollen …
Neue Duette, 265. Auflage: Annie Lennox, wohlbekannte EurythmicsHälfte, duettiert sich mit Elvis „definitely-not-the-Pelvis“ Costello und soll nach noch unbestätigten Gerüchten zufolge mit Ihrer Herrlichkeit Tina Turner vor ein Mikro treten.
Übrigens schreibt die göttliche Tina zur Zeit an ihren Memoiren, die noch in diesem Jahr in amerikanischen Buchläden zu haben sein werden. Voraussichtlicher Titel: „River Deep Mountain High“. Schreibende Unterstützung bekommt der Soul Survivor von Rolling Stone-Schreiber Kurt Loder!
Eine weitere Neu-Paarung: Thomas Dolby, zuweilen etwas wirrer Elektronik-Freak, wurde trotz hervorragender Tarnung (siehe Bild) vom überaus umsichtigen ME-Spion dabei ertappt, als er mit der großen alten Dame des amerikanischen Liedgutes, Mrs. Joni Mitchell, in einem New Yorker Studio musikalisch kooperierte.
Big Country verließen unlängst das Vorprogramm der Hall & Oates-Tour, da zwei der Schotten unbedingt am nächsten Pete Townshend-Album mitwerkeln wollen.
Aufwärts geht’s für die drei Boys von Bronski Beat: Demnächst werden sie Frau Madonna auf ihrer ersten US-Konzertreise begleiten. Als Vorprogramm, versteht sich.
Soeben fertiggestellt hat der schottische Möchtegern-Rummenigge Rod Stewart sein neues Album, das von Julio Iglesias-Produzenten Richard Perry (!) geleitet wurde. Die Rille wird rechtzeitig zum Toronto-Superkonzert rauskommen, das im Juli Roddie-Boy und Georgie Boys Kultur Klub gleichzeitg auf der Bühne sehen wird.
Und wenn wir schon bei den Fußballern sind: Der Vereins-Präsident des englischen Spitzenklubs Watford nannte völlig überraschend schon relativ früh die Aufstellung seiner neuesten Truppe. Wahrscheinlich um die Gegner zu schocken, gab Elton John einige neuverpflichtete Spieler bekannt, die für ein paar Sturmläufe sicher gut sein werden. Mit dabei: Brian May, John Deacon und Roger Taylor (spielten früher bei den Queen’s Park Rangern) und der klitzekleine, aber umso wieselflinkere Nik Kershaw als Rechtsaußen. Dieser Mann ist ebenfalls wegen seiner Tarnfähigkeit äußerst gefährlich. Zu Recht erwartet man im Elton John-Lager Spitzenplätze in der Tabelle!