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Selber schuld: Wenn sich die glänzenden Star-Gäste zulange zieren, werden sie eben wieder ausgeladen. Auch Phil Collins trat diese Flucht nach vorn an und riet dem britischen Prinzen-Pärchen, besser nicht zu der Premiere seines Films „Buster“ zu erscheinen. Der Streifen über den UK-Posträuber Buster Edwards sollte in London eigentlich im Beisein von Charles und Di uraufgeführt werden, doch die britischen Medien schossen gegen die königliche Beteiligung scharf -— wegen der „Gewaltverherrlichung“ im Film. Softie Phil widerspricht: „Glaubt mir —- ich spiele darin nur die private Seite von Mr. Edwards. Der Raub kommt nur am Rande vor. Aber ich empfahl dem Paar, besser nicht zu kommen, damit sie ihr Gesicht nicht verlieren.“
Die Wahrheit deckt unser Foto auf: Collins hat unter der Jacke eine Video-Kopie von „Buster“, die er dem Prinzen später auf’m Klo zusteckte.
Fast so exklusiv ist der Gag, mit dem Wolfgang Niedecken seine treuen Fans beglücken will: Um dem „Konsumenten eine Freude zu machen“, schummelten BAP zehn Exemplare einer Sonderpressung in die DA CAPO-Vertriebskanäle. Äußerlich nicht zu unterscheiden, spricht Wolfgang auf den heißen Zehn an einer Stelle: „Moment, du hast gewonnen…“
Es folgt die persönliche Einladung zur Tourabschlußparty am 21. 12. in Dortmund. Die Glücklichen erfahren von dem Sprechtext eine Telefonnummer, drei Tage nach Anruf kommt die Einladung ins Haus.
Das österreichische Fernsehen hat sich zum Friedens-Stifter gemausert: Für eine TV-Show wurden die verfeindeten Ösi-Stars Rainhard Fendrich und Falco wieder vor eine Kamera gebracht. Falco hatte sogar seine teure Designer-Sonnenbrille abgenommen und schlug ungewohnt freundschaftliche Töne an.
Ob Fendrich zuvor in des Hölzls Kern blicken durfte und erkannt hat, daß das Schmähmaul den „Macho“ nur als Schutz für seine zart-weiche Seele aufsetzt?
Ein echter Mann ist Ian Dury, zumindest in seiner Rolle als der Paukenspieler Harry in Pia Frankenbergs neuem Film „Brennende Betten“. Er klopft sich 86 Minuten lang mit seiner Geliebten Gina rum, weil die als TÜV-Prüferin ihren Haß an Männern und Autos nicht nur tagsüber abläßt und mit Harrys Hobby nicht einverstanden ist: Dury bastelt dauernd mit Sprengsätzen und Brandbomben rum.
David Sowie mimt dagegen einen eher nachdenklichen Pontius Pilatus in Martin Scorseses Skandal-Streifen „Die letzte Versuchung“. Eine andere Rolle hätte er eh nicht bekommen -— Scorsese besetzte alle „Guten“ mit US-Schauspielern, weil er Anschläge religiöser amerikanischer Fanatiker auf die „Bösen“-Akteure befürchtete.
Doch Gut und Böse sind manchmal nicht nur auf der Leinwand schwer auseinanderhalten. War es nun ein aufrechter Kämpfer für Anspruch und Niveau in der Musik oder ein normaler pyromanischer Krimineller, der die Studios von Stock/Aitken/Waterman in London des Nachts in Brand steckte? Die Sound-Küchen im Wert von mehreren Millionen Mark jedenfalls sind zu einem stinkenden Klumpen geschmolzen. Feuerfreunde der ersten Kategorie haben sich jedoch zu früh gefreut —- entgegen ersten Meldungen sind die Bänder für Rick Astteys neue LP nicht verbrannt.
Stichwort „Flamme“ -— hier die Fortsetzung unserer „Wer-Mag-Das-Sein?“-Serie. Welches wurzelbürstige Geschöpf fiel bei den Wahlen zur „Miss Italia“ 1984 jämmerlich durch? Bitte umblättern!
Die gute Nachricht zuerst: Als „Dank an die treuen Fans“ erscheint Ende des Jahres eine live-Doppelalbum von Marillion. Der Grund dafür ist (besonders für die „Treuen“) aber bitter. Bei den Arbeiten für ihr geplantes neues Album kam es im Studio zu „unüberbrückbaren Differenzen“ zwischen Sänger Fish und dem Rest der Band. Folge: Dinosaurier tot. “ Wir werden als Band weitermachen“, orakelt Keyboarder Mark Kelly, „uns einen neuen Sänger suchen und dann mit Album und Tour zurückkommen.“
Auch Fish will nicht untätig bleiben: „Die sieben Jahre waren toll, aber jetzt freue ich mich, solo die Musik zu machen, die mit der Band nie möglich war.“
Rainhard Fendrich und
Um Ausreden war er noch nie verlegen, der eurythmische Dave Stewart.
Auch als er unlängst im Londoner Nachtclub ßrowns bei der Party von Robert Palmer mit erschreckend glattrasiertem Gesicht und kurzem schwarzen Haar die anderen Gäste zum Staunen brachte, fiel ihm sofort ein „plausibler“ Grund für sein neues Outfit ein: “ Wir drehen an einem Video, in dem ich einen Automechaniker spiele. Und so sehe ich jetzt auch aus.“ Die Wahrheit ist natürlich weit von Video und Mechanik entfernt: Das erste Wort, das Daves Baby Sam sprechen konnte, war nicht etwa „Mom“ oder „Dad“ — es war „Twerp“. Hippie hin, Wuschel her, vom eigenen Fleisch und Blut „zotteliger Waldschrat“ genannt zu werden, war denn auch Papa Stewart zuviel.
¿ Michael Jackson hat keinen Bock mehr auf Applaus. Nach der BAD-Tour will er sich „für immer von der Bühne zurückziehen“. Bislang waren 3,6 Millionen Fans zu seinen Gigs gekommen, doch nicht für alle wird die Show in angenehmer Erinnerung bleiben: Aus dem Gedränge bei Jackos Gastspiel in Liverpool (150000 verkaufte Karten) wurden 3400 Verletzte abtransportiert. Michaels chirurgenverwöhnter Kindskopf wird fürderhin nur noch im Film zu sehen sein. „Moonwalk“, die Biographie, kommt im Winter in die Kinos, Mitte 1989 folgt der Zeichentrick-Film „Slrawberry Fields“ mit dem von Jackson interpretierten Beatles-Song „Come Together“.
¿ Erfahrene Frauenkenner haben ’s längst erkannt: Das Koboldchen in dem Halb-Teiler ist die damals noch etwas unreife Sabrina Salerno, die mit ihren rührigen Versuchen, ihr Gepiepse an den Mann zu bringen, ein gerne gesehener „News“-Gast ist. ¿ Michelle Shocked ist schon ein ganz anderer Frauentypus. Sie will immer die Junge Wilde bleiben. Nicht genug, daß sie sich in San Francisco bei einer zünftigen Demo von der Polizei wegtragen läßt, sie muß dieses Ereignis sogar noch auf dem Cover ihrer LP abbilden. Das war den Gewaltigen ihrer Plattenfirma denn doch zu heikel — sie verpaßten dem kräftig zupackenden Cop eine Sonnenbrille und machten auch seine Dienst-Nummer auf dem Helm unkenntlich (siehe Foto). Für den Plattenmarkt in Amerika war aber auch diese Retusche noch zu wenig. Fünf der größten Ladenketten weigerten sich, das Agitations-Werk zu ordern. Michelle, die mehr als einmal in politischer U-Haft saß, ärgert das: „Schade — ich hatte einen schönen Kontrast zu den netten Belinda Carlisle-Covern abgegeben.“
¿ Ein nettes Kontrastprogramm beschert sich auch Prince, wenn er in Europa tourt. Zwischen den Gigs in Hamburg und Dortmund jettete er mal eben nach London, um im Town House Studio ein paar neue Songs einzuspielen. Nach der Session mietete sich der Kleine ein Kino, um in trauter Zweisamkeit mitsheerta Easton den Streifen „Roger Rabbit“ anzuschauen. Bei seinem Club-Gig in der „Großen Freiheit“ zu Hamburg hatte er zuvor erstmals live in Sachen BLACK ALBUM gesprochen: „Darauf ging es nur um Sex. Sex ohne Liebe ist aber nicht gut. LO-VESEXYist Sex und Liebe.“
I Genau darum geht es auch in dem Vinyl-Debüt von NaStassia Kinski. Ihr väterlicher Freund, Waffen-Groß-
händler Riad Kashoggi, hat für die erste Single „Close To The Limit“ mal eben ein sechsstelliges Taschengeld springen lassen und den Produzenten David Jacobs (Pet Shop Boys, Communards) eingekauft. Das 1989 erscheinende Album heißt aber entgegen anderslautenden Meldungen nicht ARMS FOR AFRICA sondern CHANCE FOR AFRICA.