Oliver Kalkofe über Daniel Küblböck: „Wir sehen die tragischen Auswirkungen von Casting-Shows“


Der Moderator und Komiker verabschiedet sich von Daniel Küblböck. Und spricht ganz klar von Suizid.

Daniel Küblböck wird noch immer vermisst
Seit Sonntagabend gilt der ehemalige „Deutschland sucht den Superstar“-Kandidat Daniel Kaiser-Küblböck als vermisst. Der 33-Jährige war Passagier auf dem Kreuzfahrtschiff AIDAluna und nahm privat an einer Reise von Hamburg nach New York teil. 185 Kilometer nördlich von St. John’s (Neufundland) ging am Sonntag eine Person über Bord, wie die Verantwortlichen der Aida Cruises selbst bestätigten. Ob es sich bei der Person tatsächlich um Küblböck handelte und was passiert war, wurde zunächst nicht bekannt. Ein mutmaßlicher Augenzeuge behauptete gegenüber der BILD-Zeitung, er habe gesehen, wie Küblböck von Deck gesprungen sei.

Am Montagabend schwand dann jede Hoffnung auf den wahrscheinlich über Bord gegangenen Küblböck: Die Küstenwache stellte die Suchaktion ein, nachdem mit Flugzeugen und Schiffen mehr als 4000 Quadratkilometer Fläche abgesucht wurden. Der Fall wurde der „Royal Canadian Mounted Police“ übergeben, die Überlebenschancen für den Vermissten sind so gering, dass die Küstenwache diese „harte Entscheidung“ getroffen hat.

„Dumme und emotionslose Witze“

Dieter Bohlen spricht über vermissten Daniel Küblböck – und blamiert sich mit geschmacklosem Pulli
Mit einem emotionalen und umfangreichen Statement reagierte Komiker, Satiriker und Moderator Oliver Kalkofe auf den Vermisstenfall Küblböck. Kalkofe startet seinen Text auf Facebook etwas voreilig mit einem „RIP“ und spricht von Suizid, möchte sich also keiner falschen Hoffnung mehr hingeben. Anschließend erklärt er, dass sich seine Parodien und Späße niemals Küblböck als Mensch zum Ziel suchten, sondern explizit dessen „Aktionen und Arbeiten“.

Kalkofe machen „dumme und emotionslose Witze“ über die Tragödie, die sich nun anscheinend auf der AIDAluna abspielte, wütend. Anschließend kritisiert Kalkofe den Durchlauferhitzer Casting-Show und die Art und Weise, mit der schrille und polarisierende Figuren in der Branche behandelt werden.

Das gesamte Statement könnt und solltet Ihr hier nachlesen:

https://www.facebook.com/kalkofe/photos/rpp.199199516786992/2311152455591677/?type=3&theater

Daniel Dominik Kaiser-Küblböck, so sein bürgerlicher Name, wurde am 27. August 1985 im bayrischen Hutthurm geboren. 2002 und 2003 nahm er an der 1. Staffel von Dieter Bohlens Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ teil und erreichte den 3. Platz. Danach wurde er zur Werbefigur, veröffentlichte sein erstes Album POSITIVE ENERGIE, eine Autobiografie und gab Konzerte. 2003 gewann der den silbernen „Bravo“-Otto als zweitbester Nachwuchskünstler des Jahres. 2004 wurde er Kandidat in der ersten Staffel der als Dschungelcamp bekannten Show „Ich bin ein Star! Holt mich hier raus!“. Er versuchte sich als Schauspieler, an mehreren Imagewechseln, brachte ein Comic von sich als Superheld heraus, zog 2005 ins „Big Brother“-Haus ein. Er bewarb sich 2014 um eine ESC-Teilnahme und nahm 2015 an der Tanzsendung „Let’s Dance“ teil.

Daniel Küblböck veröffentlichte neben diversen Singles und Livealben bisher sechs Studioalben in so verschiedenen Stilrichtungen wie Country, Chansons, Jazz und eben Pop. Das erste und mit Abstand erfolgreichste, UNITED, nahm er gemeinsam mit den „DSDS“-Allstars auf, es verkaufte sich über 1,5-Millionen Male. Die aktuellste Platte erschien 2012 und und stieg wie seine zwei Vorgänger nicht in die deutschen Charts ein.