Paul Simon – Graceland


Paul Simons erfolgreichstes Album; ein wesentlicher Wegbereiter der „World Music“ in westliche Gehörgänge; ein starkes, umstrittenes politisches Statement zu Zeiten des Apartheid-Regimes in Südafrika – historische Fakten über „Graceland“, die man ernst benicken mag, die einem wahlweise aber auch schnurzpiep sein können: Mit oder ohne sie ist diese Platte von einem, der auszog, Mbaqanga, die Musik der südafrikanischen Townships, mit angolamerikanischer Poptradition zu verheiraten, eines der gelungensten Pop-Experimente und unwiderstehlich liebenswertesten Alben seit der Erfindung des Grammophons. Was Simon (bei alldem nicht zu vergessen: seine wunderbaren Texte und Songs] und seine (nicht nur) afrikanischen MitmusikerInnen hieran arschwackelmachender Polyrhythmik und sonnengeküsst-exotischer Klangfülle offerieren, sollte bis heute noch der trübsten Tasse und dem bockbeinigsten Ethnopop-Verächter das Herz aufgehen lassen. Musik, deren Lächeln in bald zwanzig Jahren nichts von seinem Strahlen verloren hat.

Produzent: Paul Simon

Beste Tracks: „Graceland“, „Diamonds On The Soles Of Her Shoes“, „Homeless“

Ist ja hochinteressant … Seit dem Videoclip zu „You Can Call Me Al“, in dem Paul Simon neben seinem Gaststar Chevy Chase wie ein hyperaktiver Zwerg wirkt, hat der Musikjournalist Al Koch leichte Probleme, den Künstler noch ernst zu nehmen.