Rammstein in Dresden: Fans treffen auf Demonstrant:innen
Mit Demos und Petitionen wird gegen die Band vorgegangen.
Am Mittwoch (15. Mai) gaben Rammstein ein ausverkauftes Open-Air-Konzert in Dresden. Es war die erste von vier Shows in der sächsischen Hauptstadt. Bis Sonntag (19. Mai) hält die Gruppe sich noch in der Stadt auf und sorgt nicht nur für einen enormen Besucherandrang, sondern auch für Demonstrationen von Gruppen, die mit den Auftritten der Band nicht einverstanden sind.
„Vor Gericht statt auf die Bühne“
Im vergangenen Jahr kamen Missbrauchsvorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann auf. Mehrere Frauen haben beschrieben, wie sie gezielt für Sex auf Aftershow-Partys der Band rekrutiert wurden.
Obwohl die Untersuchungen im August eingestellt wurden, beabsichtigt das Bündnis „Konsequenzen für Rammstein“ weiterhin, auf das Thema aufmerksam zu machen und fordert unter dem Motto „Vor Gericht statt auf die Bühne“ eine Absage von Rammsteins Europa-Tournee.
Demonstration mit 200 Personen
Für die Demonstration am Mittwoch waren zuvor circa 100 Personen angekündigt, erschienen sind letztendlich 200 Demonstrierende, die sich gegen die Gruppe und Lindemann stellten. Rammstein und ihre rund 50.000 Fans, die an dem Konzert teilhatten, zeigten sich jedoch unbeeindruckt von den Protesten. Vermutlich auch, weil die Lindemann-Gegner sich nur außerhalb der Reichweite der Band aufhalten konnten. Ohne ein Ticket durften sie das Konzertgelände nicht betreten.
Das Bündnis wandte sich außerdem in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister, den Stadtrat und die Messe Dresden, in welchem gefordert wird, dass die Konzerte verboten, die Fälle rechtlich aufarbeitet und die Betroffenen von sexualisierter Gewalt entschädigt werden – finanziert aus dem Konzertgewinn. „Das ist das Mindeste, was die Stadt Dresden tun kann“, heißt es in dem Brief. Am Donnerstagmorgen (16. Mai) wurden 1.440 Unterschriften für die Petition gesammelt, das Ziel sind 2000. Zusätzlich zu dieser Petition finden auch an den restlichen Konzerttagen weitere Protestaktionen in Form von Konzertabenden oder Jam-Sessions statt.