Real Life
„Was wir betreiben, ist pures Ear-Catching“, gesteht David l/IXsterry, Gründer des Melbourner Poprock-Quartetts Real Life, W W in aller Offenheit. „Um es unverblümt zu sagen: Musik, die sich 1 verkauft. Wir wollen zur nächsten großen Sache in den USA avan-: eren.“
Ob dieser ehrgeizige Traum der vier Australier in Erfüllung gehen wird, sei dahingestellt (schließlich sind die Zeiten vorbei, da Bands vom Kontinent der Känguruhs noch mit dem Exoten-Bonus rechnen konnten), aber Real Life sind auf dem besten Wege dahin: Ihre Single „Send Me An Angel“ hat immerhin schon ein Plätzchen in den Top 20 der US-Charts gefunden und klettert auch in Deutschland eifrig nach oben.
Der Grundstein für ihre internationale Karriere wurde im Frühjahr 1982 gelegt. Glenn Wheatley, als Manager der Little River Band so etwas wie „Mr. Showbiz“ in Australien, hörte damals ihr eigenwilliges Klangkonzept. Er nahm die vier vom Fleck weg für sein eigenes Label unter Vertrag und zog ein Management nach internationalen Maßstäben auf.
Steve Hillage wurde nach Sydney eingeflogen, um Titel für die LP HEARTLAND zu produzieren, anschließend wurden auf einer Ochsentour in 132 Tagen 100 Gigs absolviert. Bei soviel Kalkulation war der Erfolg vorprogrammiert: Noch während der Konzertreise kletterte ihr „Send Me An Angel“ auf Platz Eins im fünften Kontinent.
Drei Jahre lang hat die Band getüftelt, um ihren melodiebetonten Stil zu finden, für den vor allem das Songwriter-Duo Sterry (Texte)/Zatorski (Musik) verantwortlich zeichnet. Nach ihren Inspirationen befragt, witzelt Sterry: „Bowie, Eurythmics, Men At Work und Boy George finde ich gut. AberZatorski ist der kommende Mann…“