„Rentierbaby“: Frau verklagt Netflix auf 170 Millionen US-Dollar Schadensersatz


Bei der Frau handelt es sich um das angebliche Vorbild für die Protagonistin „Martha“, die in der Drama-Serie eine Stalkerin spielt.

„Rentierbaby“ erzählt die Geschichte der Hauptfigur Donny, der Martha in einer Bar kennenlernt und fortan von ihr verfolgt wird. Schließlich bringt sie ihn dazu, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, in der Donny von seinem ehemaligen Produzenten sexuell missbraucht wurde. Bereits in der Serienbeschreibung weist man daraufhin, dass es sich hierbei um eine fiktionalisierte Darstellung einer wahren Begebenheit handle. Nun verklagt eine Frau Netflix auf 170 Millionen US-Dollar Schadensersatz, weil sie die Person hinter Martha sein soll.

Die echte „Martha“ wirft Netflix Verleumdung vor 

Im April 2024 erschien „Rentierbaby“ auf Netflix und positionierte sich in mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, in die Chats der Streamingplattform. Schon bei der Ausstrahlung der Drama-Serie wurde bekannt, dass die Handlung auf wahren Erlebnissen des Serienautors, Hauptdarstellers und Comedian Richard Gadd beruhen soll.

Nur einen Monat später gab sich auch die Frau hinter Marth“ zu erkennen. Fiona Harvey erklärte bei ihren Auftritt in der Talkshow „Piers Morgan’s Uncensored“ das Vorbild für die Stalkerin gewesen und falsch dargestellt worden zu sein. Nun folgen auch juristische Schritte von Harvey, denn sie verklagt Netflix auf mehrere Millionen US-Dollar. Konkret wirft sie der Plattform Verleumdung, Verursachung von seelischem Leid, groben Fahrlässigkeit und Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte vor. Die Klage hat sie beim Bundesbezirksgericht in Los Angeles eingereicht.

Wer ist Martha?

In der Serie ist Martha gebürtige Schottin, die Jura studiert hat. Sie behauptet immer wieder eine erfolgreiche Anwältin zu sein, doch Donny findet mehrere Hinweise, die auf das Gegenteil hindeuten. Angefangen bei ihrem Kennenlernen. Martha besucht die Bar, in der Donny arbeitet. Sie würde zwar gerne etwas bestellen, doch dafür habe sie kein Geld. Donny hat Mitleid mit ihr und spendiert ihr ein Getränk, woraufhin Martha sich in ihn zu verlieben scheint. Fortan kommt sie jeden Tag in die Bar, um Donny zu besuchen und stellt ihm schließlich auch privat nach. 

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Fans machten sich auf die Suche nach Fiona Harvey 

In einer Dokumentation zur Entstehung der Serie erklärte Richard Gadd (Donny), dass man sich Mühe gegeben habe, die Charaktere insoweit zu verändern, dass Zuschauer:innen nicht auf die echten Persönlichkeiten Rückschlüsse ziehen könnten. Doch Fans der Serie machten sich nach Veröffentlichung im Internet sofort auf die Suche nach „Martha“ und fanden Fiona Harvey. Sie ist ebenfalls gebürtige Schottin, lebt in London und hat Jura studiert. Zudem ähnelt sie auch optisch der Figur.

Hexenjagd auf „Rentierbaby“-Protagonisten 

Neben der Suche nach Martha, versuchten Fans auch den echten Produzenten ausfindig zu machen, der Gadd sexuell missbraucht haben soll. Dabei vermuteten viele, dass Regisseur und Autor Sean Foley hinter der Figur namens Darrien steckte. Foley hatte Gadd bereits in der Vergangenheit produziert und sehe der Figur in der Serie sehr ähnlich, wodurch Zuschauer:innen ihn für die Sexualstraftäter halten. Nachdem er unzählige Morddrohungen erhielt, äußerte sich auch Gadd  in seiner Instagram-Story dazu und  forderte auf, mit der Vermutungen und Anschuldigungen aufzuhören:

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„Menschen, die ich liebe, mit denen ich gearbeitet habe und die ich bewundere (inklusive Sean Foley) werden unfairerweise in Spekulationen verstrickt. Bitte spekuliert nicht darüber, wer die realen Personen sein könnten. Darum geht es in unserer Serie nicht.“

Die Miniserie „Rentierbaby“ erlebte einen wahren Hype auf Netflix. Der Streamingdienst gab bekannt, dass die Serie bereits in der ersten Veröffentlichungswoche 13,3 Millionen Mal geschaut wurde. In Deutschland landete sie auf Platz eins der Netflix-Topliste.