London Grammar

THE GREATEST LOVE

Columbia/Sony (VÖ: 13.9.)

Die ätherischen Londoner werden endgültig zu Dream-Pop-Stars.

„This is my place, my house, my rules“, lauten die ersten Zeilen die Hannah Reid im Eröffnungsstück „House“ zu dezenten TripHop-Beats und spanischen Gitarrenklängen haucht – und damit die Grundsatzung für THE GREATEST LOVE definiert. Electronica und anderes Instrumentarium findet sich in den ätherisch fließenden Arrangements zunehmend in unterstützenden Nebenrollen wieder, während Reids betörende Stimme das dramaturgische Ruder und die emotionale Steuerung übernimmt. Wie schon auf CALIFORNIAN SOIL ist zwischen dem misogyn-toxischem Hollywood von „Kind Of Man“ und den Bläsern von „Santa Fe“ Amerika ein thematischer Fixpunkt.

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Doch was noch mehr als die selbstbewusste inhaltliche Inszenierung oder der (vermeintliche) Kontrast von Intimität und Bombast zu faszinieren weiß, ist die Perfektion des Hook-lastigen, klassischen Pop-Kinos in Songs wie „You And I“, „Ordinary Life“, „Rescue“ oder „LA“, wobei sich letztgenannter harmonisch in ähnlich ätherische Dimensionen wie Chris Isaaks „Wicked Game“ schwingt (welches London Grammar ohnehin schon gecovert haben). Sollte es irgendwann doch noch mal zu einer neuen Auftrittsreihe im Lynch’schen Roadhouse kommen, könnten London Grammar mit (ihrer) Leichtigkeit durch- aus die Nachfolge der Chromatics antreten.

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