Mia Morgan
SILBER
Wiedergänger (VÖ: 21.3.)
Der Synthie-Hymnen-Pathos-Rockpop will viel, aber verliert sich in Allgemeinplätzen.

Mia Morgan will bestimmt das Richtige. Das viereinhalb Seiten lange Presse-Info zu ihrem zweiten Album SILBER behauptet das und berichtet detailliert von der Komplexität ihres Schaffens unter Schmerzen. Allein: Es fällt schwer, herauszudestillieren, worum es der Künstlerin thematisch eigentlich wirklich geht. Klar, weibliche Selbstermächtigung, Depressionen, Abgrenzung von den Eltern und so. Das Übliche halt. Aber was kann man ihr glauben? Textlich ist das alles etwas unpräzise, auf Effekt geschrieben und oft geradezu melodramatisch. Das kann als Mittel durchgehen, aber leider verheddert sich das Ganze zu oft in Allgemeinplätzen.
Die grundsätzliche musikalische Idee für dieses Album scheint Synthie-Bombastrock zu sein
In „Mitten in den Massen“ wird es z.B. andreaberghaft, wenn Morgan textet: „Immer wenn es Nacht wird, holt es mich ein. Mitten in den Massen bin ich allein“. Musikalisch wird ausgiebig zitiert. Man hört Billie Eilish raus („Teil der Maschine“) und Linkin Park („Flügel voller Teer“).
Die grundsätzliche musikalische Idee für dieses Album scheint Synthie-Bombastrock zu sein, wogegen natürlich nichts spräche, zwänge einem seine Durchführung hier nicht durchgehend Mitgefühl, Pathos und Übererregung auf, ohne wirklich begeisternd abzuliefern. Im schon erwähnten Info heißt es: „Mitklatsch Parts, rollende Drum-Fills und dramatische Melodieführungen“ machten das Album aus. Dem möchte ich auf keinen Fall widersprechen und vielleicht funktioniert so was ja auch immer noch bei Rock im Park oder so. Was weiß ich schon.
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