Nick Cave & The Bad Seeds – One More Time With Feeling :: Regie: Andrew Dominik

Eigentlich wollte Regisseur Andrew Dominik nur die Aufnahmen zum 16. Studioalbum SKELETON TREE von Nick Cave & The Bad Seeds mit der Kamera begleiten. Cave erteilte die Erlaubnis, überall zu filmen. Doch dann geschah das Unfassbare: Caves 15-jähriger Sohn Arthur stürzte im Sommer 2015 unter LSD-Einfluss nahe Brighton von den Klippen und starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Auch davon handelt die zumeist in einem Londoner Tonstudio, in einem Taxi und in Caves Haus entstandene 3D-Dokumentation „One More Time With Feeling“, wenngleich zumeist unausgesprochen.
Von da an entwickelt sich das Scheitern in jedweder Form zum stummen Begleiter und Stichwortgeber der Dreharbeiten. Susie Bick, Caves Ehefrau, die im vorangegangenen Cave-Film „20 000 Days On Earth“ lediglich als Silhouette zu sehen war, nimmt jetzt manchmal Gestalt an. Ergreifend die Szene, als das Paar ein von Arthur im Alter von vier, fünf Jahren selbstgemaltes und seither schwarz gerahmtes Bild betrachtet, das die Absturzstelle zeigt. Zartbesaitete Zuschauer kneifen von nun an öfter die Augen zu. Aber hey, jeder trauert auf seine eigene Weise.