Paul Simon :: So Beautiful Or So What
Americana meets Worldbeat: Das vielleicht beste Album der Singer/Songwriter-Institution seit Graceland. Und doch ganz anders ...
Der Flop des Capeman-Musicals und sein Karriereknick in den Neunzigerjahren scheinen ihn immer noch zu belasten. Weshalb Paul Simon auch kaum Interviews anlässlich der Veröffentlichung seines zwölften Soloalbums gibt. Obwohl es sich dabei um sein vielleicht bestes seit dem Jahr 1986 handelt. Es ist ein Werk ohne ausgeklügeltes Konzept, ohne wer weiß wie hochtrabenden Anspruch und ohne einheitlichen, geschlossenen Sound. So Beautiful Or So What ist vielmehr entspannt und unbekümmert, fast schon ein bisschen gleichgültig und altersmilde. Paul Simon spielt einfach einen musikalischen Trumpf nach dem anderen aus, versucht sich mal an afrikanischen Rhythmen, an Bluegrass, einer Piano-Ballade, Folk und Rock’n’Roll und brilliert in den ersten beiden Stücken „Getting Ready For Christmas Day“ sowie „The Afterlife“ mit indischen Einflüssen und experimenteller Klangmanipulation. Dass der 69-Jährige in „Questions For The Angels“ den Simon-&-Garfunkel-Hit „Homeward Bound“ von 1966 zitiert, bügelt er mit einer amüsanten Paradies-Bürokratie-Geschichte („The Afterlife“) und der Vietnam-Nummer „Rewrite“ locker wieder aus.
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