Sparklehorse

BIRD MACHINE

Anti/Indigo (VÖ: 8.9.)

Auch posthum klingt die legendäre Indie-Rock-Institution immer noch ganz bei sich.

Zeitlos war die Musik, die Mark Linkous mit Sparklehorse aufnahm, schon immer. Vier Alben erscheinen zwischen 1995 und 2006, wer sie nicht kennt, wird sie nur mit Glück in die richtige Reihenfolge bringen. Die Klangwelt von Sparklehorse stand bereits, als Linkous begann. Es ist ein Sound zwischen Krach und Ballade, eigenwillig höhenlastig aufgenommen, eingesungen mit der Stimme, die nie clean war, immer leicht angezerrt oder manipuliert.

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Was um Gottes willen nicht heißt, Linkous hätte sich hinter Effekten versteckt: Kaum jemand textete so direkt, Vic Chesnutt fällt einem noch ein. 2010, Linkous arbeitete gerade mit Steve Albini am fünften Album, nahm er sich das Leben, seit Jahren litt Linkous an einer Depressionserkrankung. Sein Bruder Matt stellte einige Monate später fest, dass die Aufnahmen zur Platte so weit fortgeschritten waren, dass an eine posthume Veröffentlichung zu denken ist. Matt hörte, haderte, zweifelte: Darf man die Kunst eines anderen fremdbestimmen?

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Ein Pro-Argument: Es gab eine Tracklist, dazu den LP-Titel BIRD MACHINE. Sehr viel Zeit verging, jetzt erscheint das Album – und dockt nahtlos an den Sparklehorse-Kosmos an. Krach und Trotz, Lieder zur Nacht, Miniaturen übers Blau und die Bitte: „Stay“. Mit diesem Stück, getränkt in die traurigsten Moll-Akkorde der Welt, entschwindet BIRD MACHINE in die Dunkelheit.

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