Suki Waterhouse

I Can’t Let Go

Sub Pop/Cargo (VÖ: 6-5.)

Wie Sharon van Etten im Designer-Airbnb: Die Londonerin spielt großen, gitarrigen Retropop.

Der alten Binse, dass das Leben die besten Geschichten schreibt, könnte man vielleicht hinzufügen: Manchmal schreiben die besten Geschichten sich auch ins Leben ein. So wie im Fall von Suki Waterhouse, Musikerin, Schauspielerin und Model. In einem Interview erklärte sie die Geschichte hinter der Zeile, mit der ihr Debütalbum I CAN’T LET GO beginnt: „I can‘t forget that night / You said I looked like Suzi Quatro“, singt sie in „Moves“. Vor Jahren habe ihr jemand beim Ausgehen gesagt, sie würde wie Suzi Quatro aussehen. Waterhouse sagt, sie wusste zwar nicht, wer das ist, dachte sich aber: Coole Sache, ich werde versuchen, weiterhin wie diese Person zu sein.

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Es wäre wohl gemein, zu vermuten, dass diese Anekdote ihr (Pop-)Geschichtsbewusstsein ganz gut illustriert, aber ein bisschen scheint es ja schon zu stimmen: Waterhouse spielt großen, gitarrigen Pop, der schön hallt und wallt, mit einer Idee von 60ieshafter Eleganz, die ganz bestimmt keine schlechte ist – aber eben auch eine, die sie irgendwo aufgeschnappt und nun in einer Hochglanzversion zu ihrem unique selling point gemacht hat.

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Um fair zu sein: Das machen natürlich alle im Retrogeschäft. Nur manche eben aufregender. I CAN’T LET GO ist Sharon van Etten im Designer-Airbnb statt im Motelzimmer, Angel Olsen ohne ihre abgrundtiefe Traurigkeit. Mit Suzi Quatros Rock hat das Ganze allerdings nichts zu tun – vielleicht zum Glück für alle Beteiligten.

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