The Streets
None Of Us Are Getting Out Of This Life Alive
Island/Universal (VÖ: 10.7.)
Mike Skinner teilt auf seiner UK-Rap-Comeback-Platte das Scheinwerferlicht mit jeder Menge Gästen.
Weil das erste „richtige“ Comeback-Album Teil von Mike Skinners noch nicht fertig gedrehtem Film sein wird und die ab 2017 veröffentlichten Tracks unter anderem Namen bewusst unter dem Radar liefen, drücken wir mal ein Auge zu und nehmen das mit Gästen vollgepackte Mixtape von Mike Skinner als offizielles Comeback, welches nach den ausverkauften Konzerten eh nur eine Frage der Zeit war.
AmazonUnd was haben wir ihn vermisst! Seit 2011 ließ sich ohnehin kein geeigneter Nachlassverwalter für den zwischen Grime, 2-Step und am Ende sogar Pop tänzelnden UK-Rap finden. Und ganz gleich, welche Generation Skinner mit scharfer Beobachtungsgabe verhandelt oder welches Stück Alltag den Weg in seine Songs findet (meistens Smartphones, siehe so gut wie jeden Song auf dieser Platte, unter anderem mit Zeilen wie „My phone is always in my hand, if you think I’m ignoring you: I am“ oder „You call my phone thinking I’m doing nothing better, I’m just waiting for it to stop so I can use it again“), Skinner verpackt die kleinen Geschichten noch immer am stilsichersten.
Geboren aus seiner Zeit als DJ, bleibt der Sound des Tapes oft im Club, daher bleiben Grime-Beats, sägender Drum’n’Bass und Wobble-Bässe keine Seltenheit. Jeder Insel-Sound von 2002 bis 2020 meldet hier Ansprüche. Dass diese unter Skinners Produktion alle unheimlich frisch klingen und er selbst mit den Idles im Gepäck der Crossover-Falle entgeht, ist ihm anzurechnen. Verlernt hat hier niemand etwas. Das Tape ist viel mehr als nur ein Teaser für das, was noch kommt.