The Cranberries
In The End
BMG Rights/Warner (VÖ: 26.4.)
Das letzte Album der irischen Alternative-Rock-Band entstand aus Demoaufnahmen mit dem Gesang der verstorbenen Dolores O’Riordan.
Manche Stimmen prägen eine ganze Generation. Dolores O’Riordan hatte so eine. Mit ihrem von keltischer Musik und Country beeinflussten Jodeln fand sie zum Alternative Rock der Cranberries ihren ganz eigenen Stil, den unzählige Frauen in den Jahren nach „Zombie“ kopierten. Nun ertönt die Stimme von Dolores O’Riordan, die im Januar 2018 gestorben ist, zum letzten Mal.
AmazonDie verbliebenen Bandmitglieder formten aus Demos, die ab Mai 2017 entstanden sind, und mithilfe von Sängerin Johanna Cranitch das Album IN THE END. Dass dabei kein experimentelles Spätwerk entstand, liegt in der Natur der Sache. Mit dem traurig-schönen „All Over Now“ und seinem erhöhten Gänsehautfaktor („Do you remember the night at a hotel in London“) gelingt ihnen einer ihrer besten Songs. Das Titelstück und „Illusion“ erinnern wiederum an die molligwarmen Zeiten des Debütalbums.
Manch ein fades Stück wie der „Zombie“-Klon „Wake Me When It’s Over“ schwächen den guten Gesamteindruck eines Albums, das einen Teil seiner Faszination natürlich auch aus seiner bitteren Entstehungsgeschichte bezieht. Doch noch häufiger schließen die drei zurückgelassenen Cranberries zum Abschied an ihre beiden ersten Alben an.