Weezer
Weezer (Teal Album)
Crush Music/Atlantic
Vertane Chance: Die Powerpopper mit einem überraschungsarmen Überraschungsalbum voll originalgetreuer Coverversionen.
Dutzende Songs haben Weezer in ihrer 27-jährigen Karriere gecovert. Die zehn vielleicht einfallslosesten sind nun in ebenfalls einfallslosen Umsetzungen auf einem Album versammelt, das die Band kurz vor dem etliche Male verschobenen Release ihres „Schwarzen Albums“ über Nacht ins Internet stellte (am 8. März soll eine CD-Version des „Blaugrünen Albums“ erscheinen).
Entsprechend den von Pastellfarben dominierten Klamotten auf dem Artwork spielen die Kalifornier Fetenhits mit Schwerpunkt auf die 80er wie „Sweet Dreams (Are Made Of This)“, „Take On Me“, „Billie Jean“ und natürlich das dank digitaler Love im ewigen zweiten Frühling dudelnde „Africa“ von Toto (feat. Supreme-Satiriker „Weird Al“ Yankovic als Rivers Cuomo im Video, das wiederum den Weezer-Clip zu „Undone [The Sweater Song]“ parodiert – meta, meta, Kilometa!).
Wobei Weezer lediglich hier und da eine E-Gitarrenspur hinzufügen, sonst sind sie peinlich auf werkgetreue Arbeit fixiert, Cuomo passt sogar seinen Gesangsstil den Originalen an. So wirken Weezer wie die Feierabendband, die sie im „Buddy Holly“-Video darstellten, die für ein Gulasch und ein Bier am Wochenend‘ ihr Nummer-sicher-Programm abspielt. Nutzwert: null. Oder würden Sie sich den Mitschnitt eines auch noch so gelungenen Karaoke-Abends tags darauf noch anhören wollen?
Dabei hätte das Projekt nicht so langweilig ausfallen müssen. Jahrelang wurde der Band von Unkundigen etwa der Wheatus-Hit „Teenage Dirtbag“ zugeschrieben, bis sie den Song selbst in ihr Programm aufnahmen. Nicht aber auf diese Tracklist. Genauso wenig wie ihre Fassungen von „Kids“ (MGMT), „The Trooper“ (Iron Maiden) oder „Bring It On Down“ (Oasis). Hätte eine buntere Mischung ergeben, so ist sie nur in Blaugrün gehalten.
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