Yannis & The Yaw
LAGOS PARIS LONDON
PIAS/Transgressive/Rough Trade (VÖ: 30.8.)
Yannis Philippakis und die verstorbene Legende Tony Allen bringen Afrobeat, Rock und Funk geschmeidig zusammen.
Die Aufregung war groß, als der Song „Walk Through Fire“ von Yannis & The Yaw im Vorfeld dieses Albums erschien. Jetzt kann Entwarnung gegeben werden, die Aufnahmen von Foals-Sänger Yannis Philippakis und Tony Allen, die auf LAGOS PARIS LONDON auftauchen, erheben keinen Anspruch darauf, das letztgültige Vermächtnis des 2020 gestorbenen Afrobeat-Erfinders in die Welt zu tragen. Sie stammen aus dem Jahr 2016, an der zweitägigen Session in Paris nahmen auch Allens Buddys Vincent Taeger (Percussion, Marimba), Vincent Taurelle (Keyboards) und Ludovic Bruni (Bass, Gitarre) teil.
AmazonFertiggestellt wurden die fünf Tracks aber erst nach Allens Tod, Philippakis ist jetzt im Geiste Allens durch Raum und Zeit geflogen. Oder unter dem Banner der frühen Afrobeat-informierten Foals, wir erinnern das Album ANTIDOTES 2008. Hier finden die federnden Beats, die der Polyrhythmiker nach seiner Zeit bei Fela Kuti verfeinerte, und der muskuläre Foals-Rock erstaunlich geschmeidig zusammen („Night Green, Heavy Love“).
Philippakis‘ Stadion-Theatralik überlagert Allens Proto-Swing nur hin und wieder („Rain Can’t Reach Us“), in „Under The Strikes“ katapultieren Bläser den Sänger an Orte, die eher auf der Landkarte der Vereinigten Staaten des Funk & Soul zu finden sind. Ein bisschen Vermächtnis ist dann doch dabei, wenn Philippakis seinem Helden diese Zeilen hinterhersingt: „You once were king, but now you’re beat / Long past the time to concede defeat.“
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