Robbie Williams
AN DER BAR GIBT’S NUR LIMO UND PEPSI. Kein Wunder, besteht doch das Publikum bei Robbie Williams zu 97 Prozent aus 13jährigen Mädchen mit „I Love You Robbie“-Wimpeln in ihren zarten Händchen. Robbie, der Girlie-Gott, braucht sich nur kurz die Hand auf den Hintern zu schlagen, und schon kreischt das Auditorium in schierer Verzückung. Die Band ist zwar keineswegs genial, liefert jedoch solides Handwerk. Ihre Songs sind okay. Was der vormals böse Bube von Take That mit den Seinen auf die Bühne bringt, packt jedenfalls in Sachen Spaß viele als supercool gehandelte Bands aus England mühelos in die Pausentüte. Diese Band bietet Britpop pur. Man müßte also schon ein ganz besonderer Sauertopf sein, um Robbies erste Solotour mit böser Kritik zu quittieren. Zumal er ein Freund abseitigen Humors zu sein scheint. Einmal erzählt er: „Immer wieder werde ich gefragt, wie das Leben mit Take That gewesen ist. Hier ist die Antwort“. Woraufhin die Band ihre Punk-Version eines besonders schmalzigen Take That-Hits aus den Instrumenten prügelt. Solche Seitenhiebe auf die eigene Vergangenheit sind nicht die einzigen vergnüglichen Momente in der Show von Robbie Williams. So rasten die Mädels im Publikum gegen Ende der Show fast aus vor Vorfreude. Der Grundlage zuvor war ihr Idol beim Konzert in Manchester zur Zugabe nackt auf der Bühne erschienen. Darf London sich also auf ähnliches freuen? Nicht ganz. Zwar zeigt Herr Williams bei der Zugabe tatsächlich nackte Haut. Doch „beschränkt sich die Blöße ausschließlich auf seinen wenig aufregenden Oberkörper.