Rockerbräute


Models & Rockstars. Beide sind Idole. Beide schmücken Cover. Beide haben den steilen Aufstieg geschafft, sich aber auch in ihren Glamour-Ghettos isoliert. Klar, daß sie und ihre Wege sich kreuzen mußten. Annette Stark (u.), selbst in der glanzvollen Halbwelt zu Hause, hat die amouröse Allianz von allen Seiten durchleuchtet.


Die Models

Rockstars mögen sie, weil sie gut aussehen. Sie sind groß, schlank und essen fast nie. Sie haben eigenes Geld und bekommen ihre Kleider in der Regel umsonst.

Rockstars lieben sie, weil sie um nichts in der Welt in einer Bank arbeiten würden. Rockstars schätzen es nämlich gar nicht, wenn jemand ihre zarten Bankgeheimnisse lüftet.

Rockstars mögen sie, weil sie spät aufbleiben können, ohne sich morgens Gedanken zu machen, wie sie mit der U-Bahn zur Arbeit kommen. Rockstars wohnen ohnehin nicht in der Nähe einer U-Bahn.

Rockstars lieben sie, weil sie ihnen schöne und talentierte Kinder schenken. Die Kinder aus früheren Ehen lieben sie auch, weil sie viel von Schönheit und Haarpflege verstehen.

Und vor allem: Rockstars angeln sich immer die hübschesten.

Mick Jagger schnappte sich eine große Blonde, die in breitem Texanisch sagt: „Begeistert bin ich nicht, wenn er Affären mit anderen Frauen hat. Aber schlaflose Nächte mache ich mir deswegen auch nicht.“

Keith Richards schnappte sich eine, die mit 16 Jahren an einer Imbiß-Bude auf Staten Island entdeckt wurde. An seinem 40. Geburtstag streifte er ihr den Ring über den Finger. „Diese Schlampe geb‘ ich nie wieder her“, sagt er heute.

Als Ron Wood sich ein besonders schönes Exemplar der Gattung griff, schlurfte Trauzeuge Richards mit einer Dose Bier und Pommes frites in die mittelalterliche Kirche. Sein Hochzeitsgeschenk: ein Paar goldgefaßter Pistolen.

Billy Joel traf seine heutige Frau, als ihr Ex-Freund, der Moet & Chandon-Erbe Oliver Chandon, seinen Rennwagen gerade in einen Kanal gesteuert hatte. Joel selbst leckte die Wunden, die ihm die Scheidung von seiner ersten Frau geschlagen hatte. Er machte Urlaub auf der Karibikinsel St. Bart und klimperte auf dem Klavier der Hotelbar, als eine atemberaubende Schönheit hereinrauschte. Er erkannte sie sofort. Sie hatte ihn schließlich schon von unzähligen Covern angelächelt. Obwohl er bereits Millionen Schallplatten verkauft hatte, obwohl seine Tourneen stets ausverkauft waren, hatte sie seinen Namen noch nie gehört. Sie nennt ihn heute noch Joe.

Ein farbiges Model, das Prince zeitweilig hofierte, berichtet von seltsamen Praktiken, die er von ihr verlangte – wie: „Leck meine Stiefel!“ -.. Okay“, hab‘ ich gesagt, „aber das sollte unter uns bleiben. „

Bob Dylan, den es als einen der ersten Rockstars zu Models zog, war mit einem Warhol-Superstar liiert und schrieb gar einen Song für sie: „Like A Rolling Stone.“ Als sie eine Überdosis nahm, warf Dylan Pfeile auf das einzige Warhol-Bild, das er besaß. Später tauschte er es gegen ein Sofa.

Jimmy Page lebt mit dem Model, das früher mit Eric Clapton lebte – und Eric Clapton ist mit der verheiratet, die früher einmal mit George Harrison verheiratet war.

„Blues Brother“ Dan Aykroyd heiratete eine, die mit Paul Stanley von Kiss zusammenlebte; der wiederum versüßt sich heute die Zeit mit einer, die vorher David Lee Roth beglückte.

Duran Duran liebt sie ganz innig. Nick Rhodes hat bereits eine von ihnen geheiratet.

John Oates hat sich ein besonders gelungenes Exemplar gegriffen – während Rod Stewart meint, er habe die Falsche geheiratet. Heute ist er allerdings wieder heiß verliebt, in die „Richtige“. Die „Richtige“ macht regelmäßig Packungen mit See-Tang und hundert Liegestützen am Morgen. Die „Falsche“ stellte ihn vor die Entscheidung, entweder ein Ehemann und Familienvater zu sein – oder aber weiter auf die Pirsch zu gehen. Offensichtlich hat er seine Wahl getroffen.

Bruce Springsteen heiratete ein 2000-Dollar-per-day-Model, das nach der Trauung Tränen weinte. Ein Versprechen, das der Boß all seinen Freundinnen abverlangte, bestand offensichtlich darin, nie über ihn in der Öffentlichkeit zu sprechen. Seine frühere Gefährtin, eine bekannte Fotografin, hielt sich nicht an den Schwur. Bei einem Konzert im Madison Square Garden zerrte er sie aus dem Publikum und stellte sie als seine ehemalige Freundin vor. Wäre sie ein Model gewesen – wer weiß, vielleicht wäre das nicht passiert.

Die Rockstars

Die Models lieben sie, weil sie auf der Prominenten-Leiter gleich nach dem Hoch- und Finanz-Adel kommen. Models kommen an Kennedys und Rockefellers nun mal nicht ran.

Die Models mögen sie, weil sie enge Hosen tragen und lange Haare haben. Sie haben freien Eintritt in allen Clubs, bekommen die besten Tische und freie Drinks obendrein.

Die Models lieben sie, weil sie problemlos Alimente zahlen. Sie benutzen die gleichen Haar-Gels und Sprays und tragen Kleider, die auch Models passen.

Models lassen sich von Rockstars einladen, wenn Vitas Gerulaitis gerade keine Zeit hat. Alle Topmodels leben mit einem Rockstar oder haben ihn gar schon geheiratet.

Jerry Hall angelte sich den berühmtesten von allen. Sie traf ihn backstage nach einem Stones-Konzert, als sie ihm von einem anderen Rockstar vorgestellt wurde. Es war das letzte Stones-Konzert, das der unterlegene Rockstar besuchte.

Covergirl Patti Hansen traf backstage einen Stone, von dem es heißt, er lasse in der Schweiz sein Blut austauschen. Sie heirateten in Mexiko, am vierten Jahrestag ihres ersten Treffens.

Ein anderer sprach vor sieben Jahren Cover-Beauty Jo Howard auf einer Party an und fragte, ob er einen Kuß bekomme. Sie hatte keine Ahnung, wer er war. Die Rolling Stones hatte sie nur im Fernsehen gesehen. Aber dann hatte ihr Vater immer schnell abgeschaltet.

Christie Brinkley, eine blauäugige kalifornische Schönheit, die als Kind‘ immer ein Künstler in Paris werden wollte, heiratete schließlich einen Pianisten aus Long Island, der immer ein Rockstar werden wollte. Die Hochzeit feierten sie auf ihrer 50-Meter-Yacht, die mit 1000 weißen Tulpen und einem großen Piano aus Eis geschmückt war. Unter die 175 Hochzeitsgäste verirrten sich nur zwei andere Rockstars: einer von den Stray Cats und einer, der früher mal mit Art Garfunkel sang.

Die Tschechin Paulina Poriskova, der 20jährige Stern am Model-Himmel, hat zarte Bande zu dem tschechischen Landsmann geknüpft, der bei den Cars spielt.

Als Renee Simonsen, das „face of the 80’s“, eines Tages das New Yorker „Limelight“ besuchte, lief sie einem Mitglied der bekanntesten Friseur-Pop-Band über den Weg. Der ließ seine Begleiterin wortlos stehen und heftete sich erfolgreich an ihre Fersen.

Kelly Emberg, eins der erfolgreichsten US-Models, behauptet, daß die Liaison mit einem der berüchtigsten Rockstars gar nicht so schlimm sei. Er ist der ehemalige Gatte jener Alana Hamilton, die ihn öffentlich beschuldigte, Blondinen zum Frühstück zu essen, seine Kinder zu vernachlässigen und das Altern nicht zu verkraften.

Julianne Phillips überredete ihren Manager, sie mit einem ganz berühmten zusammenzubringen, der sich selbst als „aggressively heterosexual“ bezeichnet. Einige Tage vor ihrer Trauung ging er mit ihren Brüdern und ihrem Vater Billard spielen. In der Bar sangen sie zu seinen Songs aus der Jukebox – und keinem der Gäste fiel etwas auf.

Ex-Model Grace Jones ist der einzige Rockstar, der mit einem männlichen Model ausgeht.

Ex-Model Bebe Buell, die unbedingt ein Rockstar werden will, geht nur noch mit sich selbst aus.

Jerry Hall

Ich schrieb mein Buch ,Tall Tales‘ hauptsächlich des Geldes wegen. Ich wurde schwanger, ich habe eine Ranch in Texas – und ich muß für das Vieh und die Arbeiter dort zahlen. Der Aufwand ist beträchtlich. Also begann ich mit dem Buch – und fand immer mehr Gefallen daran. Außenstehende glauben immer, die Welt des Rockstars und Models sei ja so aufregend. Wenn sie etwas darüber aus erster Hand erfahren, dachte ich, werden sie uns vielleicht etwas menschlicher sehen.

Es gibt einige Passagen in dem Buch, die mir nicht ganz geheuer waren; z.B. die. die jene Phase beschreibt, in der Mick und ich uns kurzfristig trennten und ich eine Affäre mit Robert Sangster hatte. Zuerst wollte ich dieses Kapital einfach weglassen, aber dann hätte die ganze Story nicht mehr gestimmt: Es gab einen Konflikt – den wir aber dann überwanden. Ohne den Konflikt wäre es nicht realistisch gewesen.

Was Bryan Ferry betrifft, mit dem ich vor Mick verlobt war, so habe ich mich sehr ehrlich verhalten; glaube ich jedenfalls. Ich habe ihm sogar die betreffenden Kapitel zugeschickt und anschließend einige Änderungen gemacht. Aber nicht alle. Er wollte möglichst alles aus dem Buch entfernen. Er dachte wohl, ich wolle schmutzige Wäsche waschen.

Mit Mick ist es anders. Er setzt meist seinen Kopf durch. Wir argumentieren nicht miteinander. Das ist ohnehin fast aussichtslos mit jemandem wie ihm. Er hat einen dicken Kopf und fast immer das letzte Wort. Ich mag keine Konfrontationen. Meine Eltern hatten sich immer in den Haaren, deshalb habe ich lautstarke Beziehungen immer gehaßt. Wenn jemand wirklich um jeden Preis seinen Kopf durchsetzen will – dann bitte schön!

Mick glaubt, ich könne mit Geld nicht umgehen. Er meint, ich solle mich von meiner Ranch trennen, aber mir bedeutet es so viel, einen Teil von Texas zu besitzen. Ich liebe Pferde. Aber die wenigsten Leute können mit Pferden Geld verdienen. Deshalb dachte ich mir, daß ich ruhig etwas Geld drauflegen kann, solange ich’s habe.

Das Gerede mit meinen Pelzmänteln ist doch blödes Zeugs! Mick hat mir einmal einen Nerz geschenkt, aber er sagt mir bei jeder Gelegenheit, daß er es hasse, wie ich Pelze und Juwelen trage. Immer wenn ich mich ein bißchen herausputze, sagt er: .Mein Gott, willst du das etwa anziehen?‘ Ich bin nun mal ziemlich groß, und wenn ich dann meinen lila Nerz trage, werden die Passanten auf mich aufmerksam und bemerken dann auch ihn. Und das nervt ihn. Deshalb putze ich mich nur noch raus, wenn wir abgeschirmt sind oder aber sich alle anderen Gäste auch rausgeputzt haben. Am liebsten hat er mich in Jeans und T-Shirt.

Ich bekomme natürlich viele Modellkleider umsonst; ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Kleider gekauft habe. Ich mag Kleider eng und sexy. Früher war ich verrückt nach Kleidern – und wenn ich als Model arbeite, habe ich immer noch Spaß daran.

Ich habe sogar nach vier Monaten aufgehört, meinem Kind die Brust zu geben. Denn wenn ich Modell stehe, wäre Milch auf die teuren Kleider gekommen – und das sehen die Designer natürlich nicht so gern.

Trotzdem könnte ich mir nicht vorstellen, teures Geld für diese Kleider hinzublättern. Vielleicht ein Kleid pro Jahr – etwas, das man wirklich will. Leute, die jeden Tag in Boutiquen rennen, sind in meinen Augen lächerlich. Ich kenne Frauen, die bei Bloomingdale’s Stammgast sind – absolut tödlich! Morgens gehen sie zum Psychiater und nachmittags zu Bloomingdale’s. Ich kann mir nichts Deprimierenderes vorstellen.

Als ich an meinem Buch arbeitete, begann Mick mit der Arbeit an seinem. Mein Ghostwriter kam, sein Ghostwriter kam – und wir zogen uns in verschiedene Zimmer zurück. Mein Buch machte viel schneller Fortschritte, aber schließlich bin ich ja erst 28, während er die ganzen 60er Jahre aufarbeiten muß.

Trotzdem hat er mir sehr geholfen. Er hat es Stück für Stück gelesen, meist abends im Bett. Manchmal murmelte er: ,Oh mein Gott. ..’und ich dachte schon, er würde wie Bryan Ferry bitten, gewisse Passagen zu streichen. Aber dann sagte er: Vermutlich kannst du keinen Engel aus mir machen. Dann schon lieber die nackte Wahrheit.‘ Außerdem habe ich auch ein paar sehr nette Dinge über ihn geschrieben – was ja nicht in allen Büchern über ihn der Fall war.

Anfangs war es schwer, unseren Tagesablauf aufeinander abzustimmen. Ich stand morgens auf und ging zur Arbeit, wenn er gerade von der Arbeit nach Hause kam. Wenn ich dann nachmittags zurückkam, ging ich zu ihm ins Bett. Um 11 Uhr abends standen wir wieder auf und gingen essen. Dann fuhr er wieder ins Studio, während ich schlafen ging. Jeder Tag bestand so eigentlich aus zwei Tagen. Es war gut für unsere Beziehung: Wir sahen uns morgens und abends und schliefen zweimal pro Tag zusammen.“

Bebe Buell

Man hat mich das typische Rock’n’Roll-Model genannt, ich hatte wüste Haare, sang selbst und war schon immer Teil des Rock’n’Roll-Zirkus‘. Meinen ersten Model-Job bekam ich mit 17. als mich die Eileen Ford-Agentur entdeckte und nach New York holte. Drei Monate später traf ich Todd Rundgren. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sechs Jahre blieben wir zusammen und haben eine wunderschöne Tochter.

In den 60er Jahren gab es viele Models, die mit Rockstars zusammen waren. Anita Pallenberg und Marianne Faithful mit den Stones, Patti Boyd mit George Harrison, Charlotte mit Eric Clapton und dann mit Jimmy Page. Dann gab es Heather Taylor, die Roger Daltrey heiratete, und Dylans Ex-Frau Sarah.

In den 70ern, als ich Todd traf. wurden solche Beziehungen seltener. Sie waren unerwünscht, vor allem bei Eileen Ford. Ich habe sogar meine Agentur gewechselt, weil Eileen der Lifestyle der Rockmusiker ein Dorn im Auge war.

Das Bild hat sich natürlich heute völlig verändert; Modelling und Rockmusik sind enger verknüpft denn je. Mehr noch als in den 60er Jahren.

Diese Wahlverwandtschaft basiert wohl auf zwei Dingen: Style und Lifestyle. Um ein Top-Model zu werden. mußt du schon dieses kleine bißchen Extra haben, das dich von den anderen Mädchen unterscheidet, von jenen Mädchen, die schon zufrieden sind, wenn sie für einen Versandkatalog Modell stehen. Diejenigen Models, die es wirklich schaffen wollen, müssen ihren speziellen Look, ihren Style kreieren. Es gab Trendsetter wie Twiggy und Jean Shrimpton oder Grace Jones und Jerry Hall, die dieses Talent besitzen.

Das Gleiche gilt für Rockstars: Beide können in jungen Jahren schon viel Geld verdienen; der eine hat einen Soundcheck, der andere eine Kostümprobe. Beide bewegen sich auf der Bühne und vor Kameras. Um ein Superstar zu werden, brauchst du in beiden Bereichen ein sehr individuelles Talent. Einige Models, wie etwa Grace Jones oder Debbie Harry, haben es auch in der Musik weit gebracht. Andere sind anderweitig sehr talentiert: Paulina Porizkova und Christie Brinkley etwa malen – genauso wie es in der Rockmusik talentierte Maler gibt, etwa Ronnie Wood oderTodd. Auch auf diesem Level gibt es Berührungspunkte.

Models und Rockstars verkehren in den gleichen Kreisen. Und dort treffen sie sich auch. Es gibt allerdings zwei verschiedene Typen von Mädchen: Da ist einmal das Mädchen am Bühneneingang oder am Hotel, das den Rock bis über den Hintern zieht: sie will nichts weiter als einen One-Night-Stand. Über diesen Typ habe ich mir nie den Kopf zerbrochen, weil sie nicht das Kaliber haben, um mir meinen Boyfriend auszuspannen. Die Mädchen, die ihn mir theoretisch wegschnappen könnten, müssen schon mehr bieten.

Aber es läuft nicht immer nur nach dem Muster „Girl meets Boy“; oft genug ist es auch andersrum: Ich kenne viele Rockstars, die ständig in Mode-Magazinen blättern und um alles in der Welt ihr favorisiertes Model kennenlernen wollen. Genau wie die Mädels in Rock-Magazinen blättern. Und wenn man berühmt ist. fällt es leicht, ein Treffen zu arrangieren.

Mein Leben ist Musik. Ich gab meinen Job als Model auf und spielte mit meiner Band in beschissenen kleinen Clubs mit dreckigen Umkleideräumen. Wir fuhren mit einem gemieteten Bus und verdienten vielleicht 200 Dollar am Tag, manchmal auch nur 200 Dollar im Monat – statt 2000 Dollar am Tag! Mit dem Geld sieht’s auch heute noch nicht rosig aus, aber ich habe einen Job, den ich liebe.“

Erfahrungsaustausch

Die Models Kelly Futurer (1.) und Samantha Phillips trinken Margaritas im New Yorker In-Spot „Tortilla Fiats“, als sie bei der folgenden Unterhaltung belauscht werden:

SAMANTHA: „Sie haben mich in der Presse einen .Starfucker genannt was mich total abtörnt. Es läuft doch schließlich nicht so, daß ich in einem Club einen Star entdecke und mich gleich penetrant an ihn ranmache. Blödsinn! Wir verkehren mit Freunden, die zufällig Stars sind. Aber in unserem Metier sind wir das ja auch! Wenn ich ein Penner wäre, würde ich mit Pennern verkehren – aber da ich mich nun mal für etwas Besonderes halte, gehe ich mit besonderen Leuten aus.“

KELLY: „Das Hauptproblem ist wirklich die fehlende Privatsphäre. Ich gehe etwa mit einem Star über die Straße – und bin mir gar nicht bewußt, daß er ein Star ist. Plötzlich taucht ein Mädchen auf und turtelt mit ihm rum. als war‘ ich überhaupt nicht da! Das ist definitiv einer der Nachteile, wenn man mit Rockstars zusammenlebt.“

SAMANTHA:“.Einmal kamen wir von den Bahamas zurück und wurden am Flughafen von drei hysterischen Mädchen überfallen. Abstoßend, so etwas! Was mich außerdem nervt, ist die Tatsache, daß sie sich so oft im Studio abschotten.“

KELLY: „Ja. man fühlt sich nicht allzu begehrt.“

SAMANTHA: „Bist du mit deinem Typen oft ausgegangen?“

KELLY: „Wir waren anfangs oft zu Hause – bis man sich ein wenig auf die Füße trat. Wenn wir ausgingen, verkleideten wir uns wie Landstreicher. Man erkennt ihn halt sofort, wenn er die Haare lang trägt. Deshalb band er sie sich zusammen und versteckte sie unter einem Hut. Wenn er Aufmerksamkeit wollte, ließ er die Haare runter, zog seine engen Hosen an und marschierte zu McDonalds, wo die Kids vor Begeisterung schrien.“

SAMANTHA:“.Hattet ihr keine Bodyguards? Wenn wir vor die Tür treten – Bodyguards! Wenn wir in ein Restaurant gehen – Bodyguards! Du siehst öfter den Bodyguard als deinen Boyfriend.“

KELLY: „Ja, ich hatte zu unserem Bodyguard und seiner Freundin ein sehr enges und herzliches Verhältnis.“

SAMANTHA: „Der Gedanke, mich nochmals an einen Rockstar zu binden, törnt mich nicht sonderlich an. Würdest du’s nochmal machen?“

KELLY: „Nun, wenn’s nicht gerade Meatloaf ist…“

SAMANTHA: „Oder Ozzy Osbourne…“

KELLY: „Hängt wohl davon ab, wer einem gerade über den Weg läuft.“

SAMANTHA: „Irgendwie fühle ich mich nicht wohl bei dem Gedanken.“

KELLY: „Etwas, das ich durch meine Kontakte zu Rockstars gelernt habe: Sie gebrauchen verdammt oft unechte Verstärker. Da ist vieles Fassade, nichts als Bauernfängerei.“

SAMANTHA: „Es gibt mir aber einen Stich im Herzen, wenn ich im Radio den Song eines Verflossenen höre. Vor allem, wenn es ein Song ist, den er schrieb, als ich mit ihm zusammen war.“

KELLY: „Es ist auch schwer, einen neuen Boyfriend zu finden, wenn man vorher mit einem Rockstar zusammen war. Die Jungs fühlen sich dann sehr unsicher. Wenn einer seiner Songs im Radio kommt, wechseln sie schnell den Kanal.“