Roger Waters: Bono ist „widerlich“ und „scheiße“
„Eure Meinung ist so ekelhaft und so entwürdigend. .. sich für das zionistische Gebilde einzusetzen.“
Roger Waters teilt in einem neuen Interview gehörig gegen Bono aus. Konkret greift der Ex-Pink-Floyd-Musiker den U2-Kollegen wegen des Kommentaren zum Terroranschlag der Hamas gegen israelische Staatsbürger vom 07. Oktober 2023 an. Bono verurteilte den Terrorakt scharf.
Bei einem ihrer Residency-Konzerte in der Sphere von Las Vegas zollten U2 den verstorbenen Israelis direkt nach dem Massaker ihren Tribut – sie spielten für die auf einem Festival getöteten Partygänger den Hit „Pride (In The Name of Love)“. Vorher sagte Bono auf der Bühne, sichtlich bewegt: „Angesichts dessen, was in Israel und Gaza passiert ist, scheint ein Lied über Gewaltlosigkeit etwas lächerlich, ja sogar lachhaft, aber unsere Gebete waren immer für Frieden und Gewaltlosigkeit … Aber unsere Herzen und unser Zorn, ihr wisst, wohin das führt. Also singt mit uns… und mit diesen wunderbaren Kindern auf diesem Musikfestival.“
Dafür änderte Bono den 1984er-Hit ab, geschrieben ursprünglich für den ermordeten Martin Luther King, Jr.: „Early morning, Oct. 7, the sun is rising in the desert sky… Stars of David, they took your life but they could not take your pride.” – „Frühmorgens, am 7. Oktober, geht die Sonne am Wüstenhimmel auf… Sterne Davids, sie nahmen dir das Leben, aber sie konnten dir deinen Stolz nicht nehmen.“
„Zionistische Gebilde“
Roger Waters, ein erklärter Feind der israelischen Regierung (manche halten ihn für einen Antisemiten) findet das Verhalten des irischen Sängers „widerlich“. „Meine Mutter hat mir gesagt, wenn ich mit schwierigen Problemen konfrontiert bin, muss ich als erstes lesen – lesen, lesen, lesen. Dann ist der nächste Teil einfach: das Richtige tun!“, so der 80-Jährige. Waters setzt sich für die Palästinenser ein; Kennzeichen seines Engagements ist die Ausblendung des Leids, das Terroristen über Israelis und Juden bringen. Deshalb hat sich auch schon seine Plattenfirma BMG von ihm getrennt.
Dann sagte Waters, im Video für Al-Jazeera: „Jeder, der Bono kennt, sollte ihn an den Knöcheln packen und schütteln… bis er aufhört, ein Riesenscheißer zu sein …“
Roger Waters fuhr fort, fabulierend über „zionistische Gebilde“: „Wir müssen anfangen, diesen Leuten zu sagen, eure Meinung ist so ekelhaft und so entwürdigend. .. sich für das zionistische Gebilde einzusetzen… was er vor ein paar Wochen im Sphere in Las Vegas gemacht hat, als er über die Davidsterne gesungen hat, war eines der ekelhaftesten Dinge, die ich je in meinem Leben gesehen habe.“
Bono nutzte seine Auftritte in der Sphere immer wieder für politische Statements – zuletzt, um an den verstorbenen (und womöglich durch Ermordung getöteten) Alexei Nawalny zu erinnern.