Russell Simins


Trommler von Jon Spencer geht mit eigener Band an den Start

DIE MUSIK

Fast ein wenig unentschlossen pendelt die LP „Public Places“ zwischen klassischem Songwriting (die nächste Single „Comfortable Place“) und genetisch manipuliertem Strange Rock („Cookies And Cream„), der bisweilen im positivsten Sinne wie unveröffentlichte Demo-Tapes von Beck klingt. „‚Cookies and Cream‘ hab‘ ich erst auf einer akustischen Gitarre komponiert“, erzählt Simins via Telefon aus seiner New Yorker Wohnung. „Danach haben wir noch ewig im Studio nachbearbeitet, damit es ‚fucked up‘ und kantig klingt. Ich bastle oft noch an Tracks rum, damit der Sound cooler wird.“ Der Drummer der Jon Spencer Blues Explosion gehört zu den energetischsten Rock-Schlagzeugern der letzten zehn Jahre, beherrscht aber ebenso Gitarre, Bass und Keyboards. Mitgestaltet hat das Solo-Debüt Everlasts Tonmischer Jamey Staub, außerdem wirken Vivian Trimble (Ex-Luscious Jackson), Miho Hatori (Cibo Matto) und Mike D. (Beastie Boys) mit.

DER KÜNSTLER

Nach sechs Jahren Kindheit in New Vork beschloss Simins, Schlagzeuger zu werden. „Ich fand Ringo Starr cool. Als ich klein war, war er ein verdammt guter Drummer“, erinnert er sich heute ernst. Mit dem Durchbruch der Jon Spencer Blues Explosion Anfang der 90er Jahre lernte er die Beastie Boys kennen und bewegt sich seitdem in der Avantgarde-Rockszene New Yorks – zu seinen Freunden zählen Yoko Ono, Cibo Matto und andere intellektuelle Neo-Punkpop-Künstler.

I Auf „Public Places“ geht es um Menschen, die „es“ gerne in pubiic places, also in der Öffentlichkeit,“tun“. Es geht um Oral… nein. Mehr soll nicht gesagt werden über diese hervorragende und abwechslungsreiche CD, die bisweilen eindeutig zweideutige Texte aufweist, (lin) RUSSEU SIMINS Public Places CD ist erhältlich (Grand Royal/Virgin) www.grandroyal.com/timini