Sexismus auf Social Media: Nura entfernt private Fotos (und appelliert für eine andere Plattform)
Nura hat keine Lust mehr auf übergriffige Kommentare und Nachrichten zu ihren Inhalten, die sie auf Social Media postet. Daher hat die Rapperin nun einen Großteil ihrer Beiträge gelöscht, gleichsam über eine andere Plattform gesprochen – und nebenbei eine Tour 2023 angeteasert.
Rapperin Nura hat am Montag (26. Dezember) ein weiteres Beispiele dafür geliefert, dass Sexismus auf Social Media täglich stattfindet: Aufgrund vielfältiger übergriffiger Kommentare und Nachrichten hat sie alle privaten Fotos von ihrem Instagram-Account entfernt.
Online ab jetzt nur noch Musik, ihr Buch und „Die Discounter“
Bis dato war die Musikerin auf Instagram dafür bekannt, mit ihren Storys und Postings aus ihrem Privat- sowie Arbeitsleben nahezu täglich auf Themen wie Sexismus und Feminismus aufmerksam zu machen. Dabei zeigte sie sich immer wieder freizügig vor der Kamera und postete anschließend öffentlich die übergriffigen Reaktionen von User*innen. Selbstsicher löschte sie das Feuer jeder ihr entgegengebrachten Hass-Tiraden, indem sie unaufhaltsam die Selbstbestimmung über den eigenen Körper postulierte. Dass ihr feministischer Aktionismus anstrengend und verletzend ist, hat die Rapperin in einer abschließenden Story zu diesem Thema verdeutlicht: „Durch die ganzen ekligen Kommentare über meinen Körper oder die nichts gönnenden Menschen da draußen habe ich mich entschieden, ab jetzt nix Privates mehr zu teilen! Es gibt ab jetzt nur Musik, mein Buch & Die Discounter. Viel Spaß damit.“ Es ist nicht das erste Mal, dass Nura aufgrund ihres Aktivismus unseriöser Kritik unterzogen wird – auch nach ihrem Transphobie-Seminar vergangenes Jahr an einer Schule war dies bereits der Fall.
„Ab jetzt könnt ihr alle schön dafür bezahlen, dass ihr meinen wunderschönen Körper (& meine Hängetitten) sehen DÜRFT“
„Damals war ich euch zu dick & zu maskulin. Jetzt bin ich euch zu dünn & zu feminin“, fährt sie fort. „Und weil viele mir mit dem Argument kommen… Instagram & OnlyFans sind zwei verschiedene Plattformen. Nur weil ich dort [auf OnlyFans] meinen Oberkörper am Strand zeige (was ich sowieso im normalen Leben immer mache) heißt es nicht, ihr könnt mir hier [auf Instagram] irgendwelche perversen DMs schreiben und/oder über mein Gewicht oder meinen Körper urteilen. (…) Das ist doch keine Einladung!“
Schon seit längerer Zeit ist Nura Mitglied bei OnlyFans, einer Online-Plattform, auf der den Nutzer*innen nach Abschluss einer Mitgliedschaft vorwiegend erotische Fotos, Videos und Live-Streams der (kostenpflichtig) abonnierten Person(en) zur Verfügung gestellt werden. Dazu schreibt die Künstlerin: „Ja, ich habe OnlyFans und ab jetzt könnt ihr alle schön bezahlen dafür, dass ihr meinen wunderschönen Körper (& meine Hängetitten) sehen DÜRFT :-).“
OnlyFans als Safe Space
Im dritten Slide ihrer Story vergleicht die Rapperin Instagram mit OnlyFans und berichtet von den positiven Erfahrungen der OnlyFans-Paywall: „PS: Komischerweise habe ich diese Probleme nie auf OnlyFans, weil dort alle sehr respektvoll sind, total offen und ehrlich mit ihren Kinks umgehen und niemals ekelhaft herablassend oder verurteilend sind. Also muss es echt was mit Instagram zu tun haben… und ich meine JEDES Geschlecht!“
Eine Information geht in ihrer feministischen Predigt fast unter: Nura verrät, dass sie 2023 eine Tour spielen wird. „Ich hoffe, wir sehen uns auf irgendwelchen Festivals oder zu meiner Tour 2023.“ Genaue Termine oder nähere Informationen zu ihrer Tournee gibt es bislang nicht.
2021 hat Nura, einst Teil des Deutschrap-Duos SXTN neben Juju, ihr zweites Soloalbum AUF DER SUCHE veröffentlicht, auf dem sie sich, zum Beispiel mit „Wichsen ist Mord“ (feat. Alli Neumann) und „Lola“, auch Themen wie feministischer Selbstbestimmung und geschlechtlichen Stereotypen widmet. Hier gibt es das Werk zu hören: