Siobhan Fahey-Stewart hat in den letzten zehn Jahren eine ganz erstaunliche musikalische Metamorphose durchgemacht. Bis 1987 war sie ein Drittel der erfolgreichsten britischen Girl-Group Bananarama, ehe sie ex-Eurythmics-Mastermind Dave Stewart heiratete und gemeinsam mit der Amerikanerin Marcella Detroit das Duo Shakespear’s Sister gründete. Im Herbst wird sie, nach vierjähriger Pause nunmehr alleine, ein neues Album veröffentlichen. Als Appetizer erschien unlängst die Single ‚I Can’t Drive‘ , um die neue Marschrichtung anzuzeigen. Zwecks Comeback-Vorbereitung spielte Siobhan mit vierköpfiger Band in ihrer Geburtsstadt Dublin einige Warm-Up-Gigs. Bei diesen ebenso intimen wie intensiven Shows staunen die Zuhörer nicht schlecht: Aus dem netten Pop-Püppchen der 80er Jahre ist eine ernstzunehmende Alternative-Rockmusikerin geworden, die ihre eigenen Songs selbstbewußt zu präsentieren weiß. Der Grund für ihren wiedererwachten Tatendrang und den Imagewandel? „Beim Songschreiben versuche ich, Teile meiner Identität mosaikartig wieder zusammenzusetzen“, erzählt Siobhan. „Das ist für mich ganz wichtig, denn wenn ich Teile von mir in der Musik nicht ausleben kann, bin ich eine frustrierte Mutter, die ihren Kids nicht die nötige Liebe schenkt. Ich habe zwei Gesichter: das freundlich lächelnde für Zuhause und das düstere bei der Arbeit.“
