Slayer werden sich wohl nie ändern. Oder haben sie’s am Ende schon getan?
Ich glaube nicht an die Güte Gottes“, tönt Gitarrist Kerry King und leitet damit auch gleich zum Titel den neuen, mittlerweile zehnten Studioalbums von Slayer über. „God Hates Us All“ heißt das Werk, und King erläutert, warum: „Überall gibt es Krieg und Krankt heit. Wenn Gott so ein wundervolles Wesen ist, warum lässt er das zu? Offensichtlich hasst er uns.“ Nach fast 20 Jahren im Metalzirkus klingen Slayer immer noch so wütend und böse wie eh und je. Gehen sie zum Lachen in den Keller? „Tagsüber sind wir ganz normale Leute“, grinst der andere Gitarrist Jeff Hannemann. „Wir wollen Spaß haben, trinken und mit Mädels rumhängen. Aber wir würden nie Texte über Parties und hübsche Frauen schreiben. Deshalb schließen wir uns ein, widmen uns unseren bösen Gedanken und schreiben Musik.Sonnenschein ist langweilig.“ Die vier finsteren Gesellen aus Huntington Beach/Kalifornien waren in den vergangenen drei Jahren nicht untätig:“Wir waren anderthalb Jahre auf Tournee und haben zudem an neuem Material gearbeitet“, hört man Hannemann aus einem Berg von McDonalds-Tüten.
Außerdem haben Slayer Soundtracks für Filme und die Titelmelodie einer Wrestling-Show geschrieben. Kerry King quatscht mampfenderweise dazwischen: „Wrestling ist total geil, wie eine Seifenoper für Männer!“ So ähnlich wie die neue CD von Slayer vielleicht, deren Songs nicht ganz so schnell sind wie gewohnt und bisweilen sogar ein ganz kleines bisschen grooven? „Fuck no“, gackert King,“die CD ist eine gute Mischung. Aber stimmt, manches ist für unsere Verhältnisse eher gediegen.“
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