Das Happening in der „Acoustic Avenue“ plus musikalische Vorbereitung, Locationscouting und Making-of. Als deutschsprachiger Top-Act sammelst du eher selten Auslandserfahrungen. Manchmal muss erst MTV daherkommen, damit zum Beispiel New York bzw. eine Kulisse in der Bavaria Filmstadt, die einen Straßenzug im Big Apple darstellen soll, erobert werden kann. Das haben die „Sportsfreunde“ (O-Ton Udo Jürgens) nun abgehakt- und können sich durchaus auf ihre Schultern klopfen. Neben den zum Teil grandios umarrangierten Sportschlagern, drei neuen Songs, zwei Coverversionen und den drei Gaststars (Udo Jürgens, Meret Becker und TheSubways) dürften sich Sportfreundefreunde vor allem an dem vorwiegend mit einer Handycam geschossenen Making-of-Filmchen erfreuen. Verströmen Peter, Flo und Rüde während des Konzerts immer mal wieder jene Albernheit, die wohl nur in Jungscliquen entstehen kann, quillt sie ihnen auf der Bonus-DVD nur so aus den Poren. Und nicht nur ihnen: Auch der beim Unplugged etwas schüchtern rüberkommende Pianist/Arrangeur Dave Anderson dringt eines Abends in Willis Ski- und Wanderhütte (wo die Sportfreunde mit Anderson an der Umarbeitung ihrer Sportschlager gefeilt haben) weit in die Untiefen des Genitalhumors vor. An vorderster Slapsticktront gibt Flo Weber stets alles, was die Vermutung nahelegt, er könnte mit Beatsteaks-Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß in dessen Zirkusfamilie aufgewachsen sein. Die geheimen Glanzstücke (dramatische Pannen, von Flo und Dave vorgetragene Zaubertricks und auf Bon Jovis „Wanted Dead Or Alive“ basierende Impro-Songs) haben es gottlob auch auf die zweite Filmscheibe geschafft. Ungeschminkt, unrasiert und ungehalten -that’s how we want them, that’s how we get them. www.sportfreunde-stiller.de
