Starsailor


Als uns James Walsh – mit einer Klampfe auf einem Holzschemel sitzend – im April 2001 erstmalig auf dem Cover einer englischen Gazette entgegen blinzelte, lasen wir in großen Lettern“.Starsailor -The Best New Band in Britain“. Frühjahr 2001-Rückblick: Während die englische Popjournaille sehnsüchtig auf die neuen Oasis wartet, proklamiert sie zwischendurch das New Accoustic Movement, eine melancholisch-naive Akkustikgitarrenbewegung. In vorderster Front: Ein Mittdreifiiger-Mancunian, der sich partout nicht von seiner Wollmütze trennen will – Dämon Gough aka Badly Drawn Boy – und die Herren Coldplay, deren Hitsingle“.Yellow“ gar die Milchmänner pfeifen. Bei dem händeringenden Versuch, neue junge Bands ins Boot zu holen, stoßen die Späher auf Starsailor, lassen vor lauter Aufregung den Teelöffel in die Tasse fallen, schreiben vollmundig:“.Record Companies Can Start To Queue Here!“ IStarsailor waren zu diesem Zeitpunkt noch ohne Plattenvertrag!) und hieven sie auf den Titel. Starsailors Debüt love is here enttäuscht die hohen Erwartungen auch keineswegs, nur der Slogan „Quiet Is The New Loud“ verkommt schneit zum Gesäusel von Vorvorgestern in einer Zeit, in der die angebliche Heiratsurkunde eines rock’nrolügen Geschwisterpaares aus Detroit und das Demo von fünf New Yorker-Hinterhof-Bengels alsbald die Schlagzeilen bestimmt. Zurück in die Gegenwart. Starsailor haben ein neues Album am Start und strafen diejenigen Lügen, die sie als billiges Colplay-Plagiat und Eintagsfliege bereits abgeschrieben hatten. Das Nachfolgewerk silence is easy hält nicht nur das, was die vier Engländer mit ihrem Debüt versprochen haben – ausgeklügeltes Songwriting trifft auf Killer-Melodien -, es ist auch ein klares Gegenstück zum derzeit angesagten Garagen-Minimalismus der Strokes, Stripes und Konsorten. Man betrachte die Dichte der orchestralen Arrangements: Beim Titelstück und dem pompösen „White Dove“ legte gar 60s-Legende Phil Spector persönlich Hand an. Auch wenn sich die Band für die restlichen acht Stücke auf silence is easv selbst hinter die Regler setzte, vertrauend auf den eigenen Sound-Instinkt, so steht die Platte doch ganz im Zeichen der Streicher, flirtet offen mit epischen Klanggefilden. Eine Rechnung, die im Vereinigten Königreich bereits aufging: silence is easv preschte auf Anhieb bis auf Platz 2 der britischen Charts vor und setzte somit die Kette von erfolgreichen Alben heimischer Gitarrenbands in diesem Jahr fort: The Coral, The Thrills und nun Starsailor – der englische Gitarrenpop bietet eine echte Alternative zum Lo-Fi-Sound amerikanischer Kapellen. Nun kommen Starsailor exklusiv für fünf Konzerte nach Deutschland, im Gepäck mehr als eine Handvoll von unwiderstehlichen Indie-Sing-A-Long-Hymnen. „Where were you when they were getting high?“ Wer die Herzschmerz-Balladen-Barone verpasst, ist selbst dran schuld!

PHILIP JAHN Musikexpress Live-Tipp:

Feeder Es scheint, als habe die Tragödie um ihren Schlagzeuger Jon Lee (Jon erhängte sich Anlang des Jahres) die Band nur stärker gemachi. Das Songwriting auf dem neuen Feeder-Album COM-FORT IN SOUND wirkt jedenfalls ausgereifter denn ie. Und mit _Frnd The Colour“ schüttelt Gram Nicholas mal wieder eine echte Hit-Singte aus dem Ärmel.

10.11. Berlin 11.11. Hamburg 17.11. München 20.11. Köln M. Lieberben); 069/9443Ü0; www.mlk.com Musikexpress Live-Tipps Mardi Gras.BB Sie sind die größte Boy Band der Well: Elf Mann tummeln sich bei MardiGras.8e auf der Bühne, wenn Dr. Wenz und Co. die Groovemaschine anwerfen.

16.10. Tübingen 22 10. Hannover 23.10. Gieflen 25.10. AUenburg 31.10. Duisburg 1.11. Koblenz 2.11 Nürnberg 5.11 Frankfurt 8.11. Leipzig 10.11. Hamburg 11.11. Köln 12.11. Bremen 13.11. Bielefeld 14.11-Berlin 15.11. Dresden 16.11-Fulda 21.11. München 26.12 Karlsruhe Music Coniact; 07073/2250; www.rnusic contact.com .30.10. Hamburg 1.11. Oflenbach 16. 11. München 17.11. Stuttgart ia.11. Köln 20.11. Berlin M. Lieberberg; O69/944366O; >» www.mlk.com –