Status Quo – Hamburg, CCH


Eigentlich wäre ich ja auch lieber zu Bruce Springsteen gegangen, der am selben Abend im CCH, nur einige hundert Meter entfernt, ein Super-Concert geboten haben soll. Aber auch Status Quo bestätigten ihren Ruf als gute Liveband. Mit „Sweet Caroline“ und „Roll Over Lay Down“ fanden sie sofort den richtigen Einstieg und hatten so das altersgemäß sehr gemischte Publikum von Anfang an auf ihrer Seite; vom vorpubertären bis zum 30jährigen Quo-Veteran tanzte alles begeistert einträchtig nebeneinander im Boogierhythmus. Ebenso gemischt war das weitere Programm der zweistündigen Show, neue Songs, alte Songs, viele Hits, „Roadhouse Blues“ von den Doors und als Zugabe das obligate, von den Fans lautstark geforderte „Bye Bye Johnny“ – aber alles in gewohnter Quo-Manier, versteht sich. Die Gruppe kam glücklicherweise nicht auf die Idee, sich dem momentanen Trend anzuschließen und ihre Nummern zu schwermetallisieren, sondern bewegt sich nach wie vor zwischen Boogie und traditionellem Hardrock. Lediglich Mike Francis Rossis Solo geriet etwas aus den Fugen und wirkte dabei recht langatmig. Ansonsten gab’s außer der unerwartet guten Lightshow keine besonderen Vorkommnisse; Andy Bown blieb als fünfter Mann an den Keyboards sehr im Hintergrund, die Band gab sich bieder und solide wie eh und je. Wenn Status Quo auf Platte auch nicht unbedingt mein Fall sind, live sind ihre Songs noch immer hörenswert. Das fand dann wohl auch Mr. Springsteen, als er als Abschluß seines eigenen Gigs „Rockin‘ All Over The World“ zum besten gab.