Stephan Eicher
Ein musikalischer Gourmet vorm Herrn ist der sanfte Schweizer in jedem Fall. Entsprechend sensibel und hellhörig reagierte er denn auch auf das Angebot des Monats und kam sehr schnell zu dem Schluß: ,Es ist schwierig im Moment, durchs Herz Europos zu fahren und angb-amerikanischen Gespenstern zuzuhören.’Das Herz Europas, genauer gesagt Frankreich, hat der frankophone Eidgenosse längst im Sturm genommen, die Kandidaten ihn als Juror dagegen koum, wie seine Wertungen und Kommentore verraten:
Keziah Jones: .Erstaunlich kochend die Musik, die Texte allerdings nicht immer.“ (4) Buffy Sainte-Marie: .Schöne Hippie-Stimmen tönen selten gut mit Maschinen-Musik. Einzige Ausnahme: Der Song ,Starvralker‘.“ (3) Yo La Tengo: .Meine alle Band Grauzone wollte früher auch einmal partout nach den Feelies tönen. Zum Glück haben wir es nie geschafft. Aber die Tengos schaffen es leider tost.“ (3) Yayo Honey: .Alles in allem sehr .Massive‘!‘ (3) The Churth: .Wie der Franzose sagen würde: ,dormir on conduir‘ (zu deutsch: Dabei schlafe ich überm Steuer ein).“ (2) Kings X: .Guter Gitarren-Sound, doch wer hat den heute nicht?“ (2) tan MocCulloth: .Ich mag seine Stimme immer noch und die Songs immer noch nicht. Mit einer Ausnahme vielleicht: Der Song ,Lover, Lover, Lover‘.“ (2) Cracker: .Mein Eindruck nach insgesamt fünf Versuchen: Wenn laut, dann gut.“ (3) The Llghrning Seeds: .Klingt wie Wasser, wenn man nicht durstig ist und sich nicht waschen muß.“ (2) Low Max: .Ganz manierlich.* (3) Steve Harley: .Was ist denn nur passiert, Sebastian?“ (2) Love/Hate: .Ich persönlich tendiere mehr zu Haie.‘ (2) Bad Days In June: .Whal a pity!“ (1) 6: Phänomenal; 5 : sehr gut; 4: gut; 3 : nicht übel; 2: lau; 1: mies. Der Durchschnitt ergibt sich wie folgt: Die Punkte werden addiert und durch die Anzahl der Kritiker geteilt. Bei gleicher Punktzahl entscheiden die höchsten Einzelwertungen über die Plazierung.