Steve Arrigton


The Gospel accordlng to Steve Arrlngton! Jeder, der auch nur einen Gedanken an die Sentiments von „Feel So Real“ verschwendet hat, darf sich nicht wundern, wie uns der ehemalige Funkster der Gruppe Slave heute unter die Augen tritt: barfuß, mit kurzgeschorenen Haaren, In eine azurblaue, von einer goldenen Kordel zusammengehaltene Kutte gehüllt und das Wort des Lords verkündend: „l’m rlght here on my knees, tothankyou for the alr that I breathe, I thank you for the Ute that you have saved, that’s why l’ve got to say… I feel so real and Ioweit all to you… „

Steve Arrlngton Ist wiedergeborener Christ, alles was er erreicht hat, verdankt er dem Allmächtigen – und das vergißt er keine Sekunde lang zu preisen und zu promoten – ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ohne einen Blick zurückzuwerfen, ohne wenn, ohne aber. Von einer Ausnahme abgesehen – „Nobody Can Be You But You“ – basiert der ganze Set auf dem Repertoire von Dancin‘ In The Key Of Life.

Verbannt und vergessen ist alles, was sich auf seine Episteln nicht mehr reimt: „Weak In The Knees“, „Hump To The Bump“ oder „Watching You“ (der Killer-Cut von Slaves Stone Jam-LP, für die sie ihre erste und einzige Goldene einstrichen!). Abgewandert sind auch die ehemaligen Slave-Mltglleder Roger Parker und Charles & Sam Carter, die Arrington bei seinen ersten beiden LPs den Rücken stärkten. Aber bei dem Kick und der Kompetenz, mit der seine junge Band den bleischweren Big Beat von Tracks wie „Brown Baby Boy“ oder „Turn Up The Love“ meistert, dürfte er den Dreien keine Träne nachgeweint haben.

Auch daß er allein auf das Material eines einzigen Albums setzte, sollte Arrlngtons Nachteil nicht sein. Schließlich versorgt ihn Dancin‘ In The Key Of Life mit einigen der größten Grooves seines Lebens. Der Punsh und der Pulsschlag von Slaves besseren Jams liegt Ihm dabei nach wie vor im Blut, aber heute Ist mehr Schliff und mehr Präzision Im Spiel, als bei dem ungestüm herausgefeuerten Bad-Ass-Funk von einst. Wiedergeboren oder nicht – einen besseren Steve Arrington hat es jedenfalls nie gegeben!