Stone Temple Pilots


1990 traten die Stone Temple Pilots zum ersten Mal noch als „Mighty Joe Young“ in LA’s legendärem Whisky a Go Go auf, kurz darauf zog die ursprünglich in LA beheimatete Bond vom hoffnungslosen Strip noch San Diego und wurde dort schnell Szene-Star. Vergangenes Jahr unterzeichneten sie einen Vertrag mit Atlantic und nahmen gleich darauf ihr Debüt „Core“ auf, das via MTV sofort zum Chart-Erfolg wurde.

Als erste Band, die das kurzfristige kommerzielle Vakuum füllte, das noch dem Seattle-Hype im Alternativ-Rock entstanden war, kämpfen die Stone Temple Pilots seither um Glaubwürdigkeit in der Szene. Ihre erste Single „Sex Type Thing“ sollte frauenfreundlich männliche Vergewaltigerphantasien verteufeln; mit Aerosmith nicht — wie angeboten — au 1 Arena-Tour zu gehen, war ein Zugeständnis an die Geldbeutel ihrer Fans.

Die vielen Vergleiche im Fall STP hinken leider nicht. Ihre Musik klingt wie Pearl Jam gemischt mit Nirvano und Alice In Chains. Im Video zur zweiten Single .Plush“ benimmt sich Sänger Scott Weiland wie Eddie Vedder. Und abgeschmackte Macho-Posen im Video zum Anti-Macho-Song ,Sex Type Thing“ ließen eine aufgeregte Debatte entbrennen, ob Weiland nicht doch auf der falschen Seite steht. Das alles mag nicht unehrlich sein, aber zumindest ungeschickt.