Streifenfrei
Downloadshops im Praxistest. Diesmal: AOL
Die 2,6 Millionen deutschen AOL-Mitglieder saugen bereits seit März ihre Lieblingssongs über den hauseigenen Browser; externen Benutzern steht das Angebot seit Mai unter der Adresse musikdownloads.aol.de zur Verfügung. Natürlich ist das Repertoire der über 130.OOO Songs stark auf Massenkompatibilität ausgerichtet, doch bei AOL – übrigens einer hundertprozentigen Tochter des weltweit größten Medienkonzerns Time Warner – bemüht man sich redlich um die Indie-Labels. Beispielsweise sind die Verträge mit LAge D’Oroder Domino bereits in trockenen Tüchern; mit Warp und Ministry of Sound wird verhandelt. Von den Major-Plattenfirmen fehlt lediglich EMI im munteren Verbund der fünf Großen. Künstler wie Robbie Williams, Lenny Kravitz oder Wir Sind Helden wird man also vergeblich suchen.
Ein erster Test soll überprüfen, ob die Top 5 der LP-Charts abrufbar sind: Avril Lavigne mit under my skin. The Corrs mit borrowed heaven. Alanis Morissette mit so-called chaos, Slipknot mit V0L.3: THE SUBLIMINAL VERSES und Anastacia mit anastacia I2004L Die ersten drei Alben sind alle vorhanden, Slipknot dagegen nicht und bei Anastacia gibt es komischerweise fast alles, außer dem hier gesuchten jüngsten Werk. Weiterzu den Lieblingen der ME-Leser: Von den Strokes findet sich leider nur das Debütalbum, die White Stripes kennt die Suchmaschine leider gar nicht. Immerhin bietet uns AOL alle Songs des Debütalbums von Franz Ferdinand an. Für relativ preiswerte 1,19 Euro tröpfeln die Highlights der angesagten Band auf die Festplatte. Noch ein Wort zur Benutzerfreundlichkeit: Der AOL-Musikshop ist sehr übersichtlich, schnell und komfortabel. Auch die Suchfunktion lässt sich auf Wunsch „erweitern ‚ – „und/oder „-Kombinationen von Schlagwörtern innerhalb der Felder „Song“, „Album“, „Interpret“ und „Genre“ machen die Titelsuche um einiges leichter bzw. effektiver. Des Weiteren wird das Stöbern in den Rubriken „Neuheiten“, „Angebote“ oder „Genre“ angeboten. Etwas schade, dass es keine direkte Verknüpfung zu redaktionellen Inhalten bezüglich der Interpreten/Alben gibt – man wird lediglich auf die Seiten „powered by Musicline“ verwiesen.
Fazit: Der AOL-Musikdownload-Shop ist durchaus empfehlenswert. Das Repertoire ist relativ breit gefächert und wird in naher Zukunft auch den Indie-Sektor noch besser repräsentieren. Die Preise liegen im Schnitt bei annehmbaren 1,19 bis 1,39 Euro. Gerade AOL-User können ohne jegliches Anmeldungsprozedere mal eben einen Song runterladen.