Subway To Sally – Herzblut
Perfektion herrscht vor auf dem siebten Album der Band aus Potsdam.
Stichwort Mittelalterrock. Subway To Sally landen üblicherweise immer in dieser Schublade, wobei man der seit 1992 aktiven Band allerdings zugute halten muss, nicht auf einen fahrenden Zug aufgesprungen zu sein, sondern dieses Genre wie kaum eine zweite Band entwickelt und gestaltet zu haben. Verfolgt man die Linie vom damals auf einem Kleinstlabel erschienenen Debüt 1994 bis hin zum aktuellen siebten Album, so ergibt sich ein steiniger Weg mit Höhen und Tiefen, der tendenziell aber stetig nach oben führt. Die Komponenten ihrer eigenwilligen Metalfolk-Spielart haben sich dabei kaum verändert.- Noch immer paart das Potsdamer Septett die folkloristische Tändelei von Violine,Tamburin, Flöte, Schalmei und Dudelsack mit schwer geschmiedeten Metal-Riffs und knüppelharten Power-Drums. Dieses Wechselbad zwischen Minne-Romantik und Muskelkraft,zwischen Licht und Düsternis sorgte schon von jeher für einen besonderen Reiz bei Subway To Sally. So kommt es, dass man beim Durchhören ihrer letzten paar Alben die ewig gleichen Songs zu hören meint. Immer perfekter und präziser zwar – auf HERZBLUT erreichen die Minnerocker jedoch eine bisher ungeahnte Perfektion besonders bei den Chorgesängen und der dynamischen Gestaltung der Songs -aber eben auch ohne erkennbare Veränderung. Für Subway To Sally-Fans oder für Neueinsteiger in das CEuvre dieser Band sind Nummern wie „Veitstanz“, „Kleid aus Rosen“ oder „Herrin des Feuers“ allerdings gut geeignet, denn die Stärken der Band treten dort deutlich hervor: ihr Faible für düstere Mittelalter-Mystik, die präzise und schlagkräftige Metal-Wucht und die Fähigkeit, daraus einen gewaltigen musikalischen Wirbelsturm wachsen zu lassen.