The Secret Machines
Zwischen Led Zeppelin, NEU! und Pink FLoyd: Psych-Rock aus New York City
Kein Hype, kein Hit, nicht mal ein Modetrend. Kein Glam und auch kein bisschen Ironie: Wer über The Secret Machines sprechen will, muss über Musik sprechen, now here is nowwehre, eines der eigenständigsten und überraschendsten Debüts des Jahres, ist ein episches, gewichtiges Seventies-Rock-Album, das aus der Leidenschaft für Psychedelia, britischen Arena- und deutschen Krautrock geboren ist. Die Songs sind lang und hypnotisch und wecken mit ihren bewusstseinserweiternden Klangflächen bisweilen Erinnerungen an Pink Floyd. Das gewaltige Schlagzeugspiel von Josh Garza ist wie eine Hommage an Led Zeppelin, während die Strukturen in ihrer Minimalistik auf die goldene Ära des Krautrock verweisen. Selbst die Absenz von Soli ist kein Zugeständnis an den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts – Improvisation hat bei The Secret Machines weniger mit Selbstdarstellung als mit minimaler Variation und dem Spie! mit der Dynamik zu tun. „Ich glaube, dass von meinen Freunden jeder Ccm und NEU! kennt“, sagt Sänger und Fender-Rhodes-Pianist Brandon Curtis. „Ah wir auf diese Szene gestoßen sind.fühlten wir uns wie in einer Goldmine. Wir wollten alles wissen, alles finden“
Angetrieben von dem Willen, in einer lebendigeren Szene als der des heimischen Texas ihre „Theorie von Rock’n ‚Roll auf die Probe zu stellen „, hat Curtis mit seinem Bruder Benjamin und Garza 2000 das nötige Geld gespart, um eine EP, einen Umzug und ein Apartment in Brooklyn zu finanzieren. „Jeder von uns war in Dallas in recht erfolgreichen Bands“, erzählt Brandon. „Die Möglichkeiten waren ausgeschöpft. Wir wollten in einer Stadt mit einer internationaleren Szene arbeiten. Und von der Ostküste ist es auch nicht mehr weit nach Europa …“
Da die Kritiken der Konzerte, die The Secret Machines in New York alleine und mit Interpol gespielt haben, vielversprechend klangen, reiste der ME Anfang Juli nach Hamburg, wo das Trio erstmals in Deutschland sein Debüt live vorgestellt hat. Und die hohen Erwartungen wurden nicht enttauscht: Schon das Bühnen-Setup, das noch immer dem im Proberaum in Brooklyn entspricht (Keyboarder und Schlagzeuger sitzen rechts, bzw. links und halten ständig Blickkontakt, während der Gitarrist leicht nach hinten versetzt dazwischen steht), dient nur dem intensiven Zusammenspiel, dem gemeinsamen Entdecken und der Suche nach der Magie eines jeden Augenblicks. Nichts Abgeklärtes hatte der Auftritt im gleißenden Weiß der selbstgebastelten Bühnenlichter – die großen Breaks, die großen Gesten und Themen kamen zu Beginn fast ein bisschen zittrig -, und doch wurde man mit jedem Song weiter in den Bann einer Band gezogen, die sich noch selbst überraschen kann. Der Gastauftritt von NEU!-Legende Michael Rother, der drei Songs mit einem fast ehrfürchtigen Lächeln einfühlsam begleitete, bestätigte nur noch, was im Publikum schon jeder wusste: Den Möglichkeiten dieser Band sind derzeit kaum Grenzen gesetzt.