Thee American Revolution
Die digitale Revolution kann warten. Die Psych-Rock-Formation mag es analog.
Es ist vielleicht die coolste Website der Welt: www.angelfire.com/droid/americanrevolution – Auf einem azurblauen Hintergrund steht in hässlichen Times-New-Roman-Lettern der Bandname, „TheE American Revolution“, mit dem Hinweis: „The Worlds MOst (sic!) Popular Rock Band“. Darunter findet sich die Überschrift „Cool Shit“ mit vier Links: Zwei davon erfüllen dieselbe Funktion wie der Reload-Button, die anderen beiden führen zu Bildern von Ozzy Osbourne und David Lee Roth. Am Ende steht die arglose Frage: „What do you think of our webstie?“ (sic!)
Thee American Revolution halten nicht allzu viel von modernen Kinkerlitzchen wie dem Internet. Sie hängen einer Zeit nach, als man Rüschenhemden trug und sich auf den Plattentellern verbogenes Vinyl drehte. Das Projekt um Robert Schneider, Chef der auch schon zwanzigjährigen US-Indie-Institution The Apples In Stereo, und Craig Morris erfüllt keinen anderen Zweck, als der gemeinsamen Vorliebe für fuzzige Gitarrenriffs, Handclaps und den Garagen-Rock-Samplern Nuggets zu frönen. Die Band existiert bereits seit 2004, ihr Debütalbum Buddha Electrostorm erschien fünf Jahre später auf dem Winziglabel Garden Gate Records. Jetzt soll es via weltweiter Wiederveröffentlichung zu verdienter Aufmerksamkeit gelangen.
Albumkritik S. 98
* Band-„Mentor“ ist ein gewisser William Shears (nicht zu verwechseln mit Ringos „Sgt. Pepper“-Alter-Ego), ein mysteriöser englischer Musiker der 60er-Jahre, der bei Konzerten als Zeremonienmeister auf einem Thron sitzt.
* Laut Rob Schneider bemerkte die Band erst, dass das Riff zu „Grit Magazine“ von „Smoke On The Water“ geklaut ist, als der Song bereits fertig gemixt war.