Thomas Stein verteidigt Oliver Pocher: „Frauen hätten schweigen sollen“


Außerdem glaubt Stein nicht, dass der SWR vorab nichts von Pochers Programminhalten gewusst hätte.

Oliver Pocher ist am vergangenen Samstag (18. Mai) beim SWR-Sommerfestival auf dem Stuttgarter Schlossplatz aufgetreten, und für seine Witze erntete der Entertainer heftige Kritik. So fragte er Zuschauerinnen, ob diese schonmal „gebumst“ hätten und spielte des Öfteren auf deren Jungfräulichkeit an. Im Internet betitelte der 46-Jährige zwei Frauen dann als „Zuckerpuppen“. Eine der Frauen im Publikum fing an zu weinen und bat den Sender im Anschluss, ihren Auftritt nicht zu auszustrahlen – Pocher postete einen Ausschnitt davon jedoch auf Instagram. Der SWR distanzierte sich daraufhin vom Comedian, was zur berechtigten Kritik führte, ob eine Fernsehanstalt überhaupt so ahnungslos gegenüber dem Treiben des kontrovers diskutierten Pochers hätte sein können.

Oliver Pocher heftig kritisiert für eklige „Zuckerschnecken“-Witze

Nachdem Pocher also eine Welle der Kritik auslöste und der Sender sich von seinen sexistischen Sprüchen distanzierte, äußert sich nun auch Starproduzent Thomas Stein zur Pocher-Debatte.

Thomas Stein: „Die Frauen hätten besser schweigen sollen“

Der Produzent und Manager findet, dass die Frauen von Anfang an nicht mit Pocher hätten interagieren sollen, wenn sie sich später damit unwohl fühlten. „Man weiß, dass er die Grenzen für sich weit fasst. Die Frauen hätten besser schweigen sollen, wenn sie sich jetzt genieren. Wenn man in einer Show von Oliver Pocher den Mund aufmacht, begeht man schon den ersten Fehler“, so Stein gegenüber „Focus“.

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Der 75-Jährige, der als Brancheninsider gilt, ist außerdem der Meinung, dass der SWR bereits vor der Sendung von Pochers kontroversen Witzen gewusst haben muss. Mutmaßlich habe der Entertainer den SWR auf seine geplanten Witze hingewiesen und vertraglich abgesichert. Das sei bei einem solchen Event üblich, meint Stein und fügt hinzu: „Die Position, dass man keinen Einfluss auf Herrn Pocher hat, ist nicht haltbar. Der SWR hat Einfluss auf die Tagesschau, aber soll bei dem Auftritt eines Comedians keinen Einfluss haben? Das würde mich wundern.“

So kam es zum Eklat

Bei seiner Comedyshow am Samstag, dem 18. Mai, in Stuttgart interagierte Oliver Pocher mit dem Publikum. Dabei brachte er eine Zuschauerin vermutlich eher zum Weinen als zum Lachen, als er sich vor über 1500 Menschen und laufenden Kameras wiederholt über ihre Jungfräulichkeit lustig machte. Als die Frau auf seine Frage, seit wann sie schon Single sei, mit „schon immer“ antwortete, fragte er sie: „Aber gebumst hast du schon?“. Diese Bemerkung schien Pocher als Steilvorlage zu dienen, und er verbrachte den Rest der Show damit, mehrfach auf die Jungfräulichkeit der Dame einzugehen und erkundigte sich auch noch nach ihrem Arbeitsplatz.

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Um 22:30 war Oliver Pocher mit seiner Vorstellung „Der Liebeskasper“ durch und die Frau ebenfalls – emotional. Nach der Show sprach sie mit Mitarbeitern des SWR und äußerte ihre Sorgen. Laut der „Stuttgarter Zeitung“ war es ihr egal, dass der 46-jährige Pocher Witze auf ihre Kosten gemacht hatte. Allerdings fürchtete sie, dass ihr Arbeitgeber von dem unangenehmen Dialog und Pochers wiederholten Witzen über ihr Sexualleben erfahren könnte.

Der SWR strahlte die besagten Szenen zwar nicht aus, allerdings übernahm der Comedian diesen Job einfach selbst, nämlich auf seinem Instagram-Kanal. Dort postete er am Samstagabend ein Video, in dem er zwei Frauen aus der vorderen Reihe im Netz als „Zuckerschnecken“ vorstellte und mit der Jungfräulichkeit der einen förmlich warb.