Tiefen Rausch


Früher war beim tiefen „E" Schluß. Stevie Vai und Ibanez setzten noch einen drunter.- Tiefenrausch auf sieben Saiten.

Grosse Aufregung herrschte unter den Gitarristen, als die siebensaitige „Universe“, die E.x-Whitesnake Stevie Vai zusammen mit Hersteller Ibanez entwickelte, vorgestellt wurde. Stevie Vai hatte lange Zeit nach einem Instrument gesucht, das ihm mehr Druck und Tiefe im Baßbereich bietet. Naheliegende Lösunc:

Ein Instrument zu entwickeln, das unterhalb der tiefen E-Saite mit einer siebten, auf „H“ gestimmten. Saite versehen ist.

Die Entwicklungsarbeit hatte sich Vai zunächst recht einfach vorgestellt: „,4/.v wir mit Whitesnake in den Vorbereitungen zu .Passion And Warefarce‘ steckten, kam mir die Idee, diese siebensaitige Gitarre zu entwickeln. Zunächst erschien mir dieser Gedanke einfach umzusetzen. Allerdings standen wir schnell vor großen technischen Problemen. “ Da sieben parallele Saiten natürlich eine breitere Gesamtkonstruktion verlangen, mußte die gesamte Hardware überarbeitet werden. Tremoloblock, Saitenschloß und die Tonabnehmer sind anders aufgebaut als bei der sechssaitigen Standard .JEM“. „Die Entwicklungsingenieure kamen bei der .Universe‘ ganz schön ins Schwitzen“. erinnert sich Vai. „Larry DiMarzio erledigte einen guten Job und entwickelte mit den Di Marzio Blaze-Tonabnehmem ein- und doppelspulige Pickups, welche die Schwingungen der sieben Saiten vollständig riiberbringen. Gleichzeitig sind die Spulen optimal auf den perkussiven Sound des Lindenbodies abgestimmt, so daß der typische Klang der JEM‘ auch mit einer Saite mehr gut riiberkommt. Überhaupt konnte ich die Ibanez-Ingenieure überzeugen, auf die gleichen bewährten Materialien der ersten Modellreihe, die auch meinen Samen tragen, zurückzugreifen. Wir haben uns entschieden, die siebensaitige .Universe‘ in vier verschiedenen Versionen, in weiß, grün, schwarz und bunt zu bauen. „

Während für den Korpus bei allen vier Modellen Lindenholz verwendet wird, besteht der Hals ausschließlich aus Ahorn. Mit Ausnahme der grünen“.Uni verse“ ist auf den Hals ein Griffbrett aus Palisander aufgeleimt. Bei der grünen Gitarre besteht das Griffbrett aus Ahorn. Stevie Vai war bei der Entwicklungsarbeit bis ins kleinste Detail als Ratgeber gefragt: „Für die 24 Jwnbo-Bundskibchen kamen Jim Dunlop Frets der Stärke 6141) zum Einsatz. Trotz der erhöhten Saitenspannung besitzt der Hals am I. Bund nur 20 Millimeter Dicke, am 12. Bund sind’s knappe 2 Millimeter mehr. Ähnlich schlank auch die Halsbreite. Sie beträgt 48 Millimeter am Satten und 65 Millimeter am 24. Bund. Bewährte Hardware bietet auch das Lo-Pro Edge 7 Tremolo. Es wird in Floyd Rose Lizenz hergestellt und unterfräst eingebaut. Allerdings ist die Ausfräsung winkelig geschnitten; anders als bei der JEM‘.“ Mit einem Regler für Klang und Lautstärke sowie einem Fünfwegschalter reduziert sich die“.Universe“ zu Recht auf die wenigen Bedienungselemente, die ein Gitarrist auf der Bühne übersichtlich bedienen kann. War der Grund, diese neue Gitarre zu entwickeln, die tonale Erweiterung im tieferen Frequenzspektrum, so läßt die“.Universe“ auch nanz andere Einsatzmöglichkeiten zu:

„Wahlweise kann man eine tiefe H-Saite oder eine zweite hohe E-Saite aufziehen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es ging mir darum, mit der “ Universe“ gitarrentechnisches Neuland zu betreten. „