Vampire Weekend
Brooklyn - wir können auch anders: Schicker, einfallsreicher Indie-Pop mit Afro-Beat-Einschlag.
In New York herrscht nicht unbedingt ein Mangel an jungen Typen, die Chucks oder ausgelatschte 8oer-Jahre-Halbschuhe tragen, in einer Gitarrenband spielen und ein bisschen versponnen dreinschauen. Auf die Distinktion kommt es an – die Extravaganz. Das gewisse bekloppte Etwas, mit dem man die anderen mit ihren tief hängenden Gitarren überholen kann. Vampire Weekend, vier Columbia-University-Studenten aus Brooklyn, setzen auf ihrem Debüt Vampire Weekend auf solides Wissen über afrikanische Musikstile und auf eine Adam-Green-hafte Furchtlosigkeit vor Kitsch und Kantigkeit im Pop. „Bei allem Respekt für die großen Helden unserer Stadt: Warum sollten wir immer nur versuchen, Television und Velvet Underground nachzuahmen, wenn wir auch andere Musik kennen?“, fragt sich Ezra Koenig (23), Sänger und Gitarrist der Band. Koenig ist mit Rap und World Music aufgewachsen und sichtlich gelangweilt vom aktuellen Gitarrensound. „Wir wollen mehr als irgendeine lahme Gitarre-Bass-Schlagzeug-Band sein, die nur drei Akkorde spielt. Die afrikanische Gitarrentradition ist kreativ und frisch. Genau das haben wir gesucht.“ (Randnotitz: Adam Green ist der Ansicht, dass „die Strokes in New York alles verändert“ haben – man höre Alben Hammond Jr.s Einfluss sogar in den zackigen Afro-Gitarren von Vampire Weekend; Rand-Randnotitz: Adam Green und Vampire Weekend lernten sich im Januar in Hamburg kennen und tranken bis zum Morgengrauen in der Kneipe „Mutter“ Jägermeister) Was ein wenig bemüht und nach Studien-Nachmittagen in der Bibliothek für Musikgeschichte klingen mag, ist für die New Yorker logische Konsequenz ihres kreativen Freiheitsdrangs. „Um Neues auszuprobieren, muss man lernen. Wir hoffen, unsere Musik klingt dabei nicht zu intellektuell.“
Vampire Weekend VAMPIRE WEEKEND(XL/Beggars/lndigo)