Was heißt’n hier Liebe?
Darsteller: Helma Fehrmann, Günter Brombacher und die anderen Mitwirkenden des Theaters "Rote Grütze".
Um Liebe, Zärtlichkeit, Sexualität und all den Spaß, den man an seinem Körper haben kann, geht es in diesen zweieinhalb vergnüglichen Kinostunden. Ein Münchner Team von Filmemachern hat das Erfolgsstück der „Roten Grütze“ für die Leinwand aufgezeichnet. Dabei ging erstaunlicherweise kaum etwas von der Unmittelbarkeit und der Lebendigkeit der ursprünglichen Theaterfassung verloren.
Hier wird nun also Klartext geredet, hier wird weder um den Orgasmus herumgeredet noch um die Organe, mit denen man ihn erreichen kann. Die Frage heißt nicht „Ist es erlaubt?“, sondern „Macht es Spaß?“. Denn das ist das Ziel der jungen Truppe: „Den jugendlichen Zuschauern Lust zu machen auf sich selbst.“ Paul und Paula machen das vor. Sie entdecken ihre Zärtlichkeit füreinander, die Verlegenheit beim ersten Kuß und beim ersten Geschlechtsverkehr und lernen, daß man Hemmungen aussprechen muß vor dem Partner, wenn man sie überwinden will. Nichts ist peinlich, alles ist natürlich. Nur Mucker und Verklemmte – also meist Erwachsene – nehmen Anstoß. Wer regt sich sonst auf, wenn zwei sich erregen? Pornografie entsteht bekanntlich immer erst im Kopf der Leute.
Dies ist nicht die 13. Folge irgendeines „Schulmädchenreports“, dies ist eine tabufreie, handfeste und lustige Aufklärung für junge Leute, die noch nicht so recht wissen, wie das ist, wenn man sich liebt. Über die Verhütung der Schwangerschaft und die verschiedenen Mittel dazu wird ebenso informiert wie über die Freuden der Onanie und der Homosexualität. Denn wenn zwei sich lieben, müssen das bekanntlich keineswegs immer Mann und Frau, Junge und Mädchen sein.