Wer hat, der hat
Und die Jacksons haben“s bestimmt: Gold in der Kehle, Hitschreiber-Qualitäten und einen überaus gesunden Geschäftssinn. Letzterer erlaubt es ihnen, falls mal irgendwo die Talente ausgehen, sofort die entsprechenden Experten anzuheuern. Video-Regisseure zum Beispiel. Neu-Star Janet Jackson engagierte für ihr „When i Think Of You“-Filmchen den Engländer Julian Temple, der nicht nur ungeheuer viele, sondern auch den längsten Clip überhaupt gedreht hat: „Absolute Beginners“. Und Alt-Star Michael holte sich sogar einen echten Oscar-Gewinner hinter die Kamera: Martin Scorsese. Den wird er auch brauchen, schließlich erreicht das Video zu „Bad“ (Arbeitstitel) mit einer Viertelstunde Laufzeit fast Spielfilm-Format. Zu sehen und hören sein soll „Bad“ noch im Februar, wenn auch das Album gleichen Titels mit jahrelanger Verspätung endlich erschienen ist. (Wer“s glaubt!) Dann werden wir Zeuge, wie ein etwas pummelig gewordener Michael Jackson zum ersten Mal in seinem Leben eine echte New Yorker U-Bahn betritt. Ohne Netz, doppelten Boden und Atemmaske! Viel kann ihm allerdings auch nicht passieren, der Zug ist samt Bahnhof für eine Woche gemietet und vor dem Eintreffen seiner Durchlaucht gründlich entwanzt worden. So kann sich Michael voll und ganz auf die schöne Geschichte konzentrieren, die er uns mit dem Video erzählt: Ein junger Mann aus dem Ghetto wird Showstar, entscheidet sich auf dem Gipfel seiner Karriere allerdings, nach Hause zu Familie und Freunden zurückzukehren und wieder zur Schule zu gehen. Geschätzte Kosten der Subway-Schmonzette: Vier Millionen Dollar.