Wie Natalie Portman mit nur einem Satz die „Golden Globes“-Jury bloßstellte
Zwar wurden bei der Preisverleihung viele Zeichen gegen Sexismus gesetzt, in den Kategorien spiegelte sich dies aber nicht wider. Dann kam Natalie Portman.
Die Verleihung der Golden Globes fand in der Nacht zum Montag zum 75. Mal statt. Und zum ersten Mal trugen dermaßen viele Stars schwarze Kleidung bei der Gala. Ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung, Sexismus und ungleiche Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen in Hollywood sollte gesetzt werden. Dies klappte auch: Host Seth Meyers näherte sich der #metoo-Debatte mit zynischen Kommentaren, Oprah Winfrey hielt eine kraftvolle Rede. Sie hoffe, dass bald eine Zeit anbricht, in der „nie wieder jemand ‚me too‘ sagen müsse“.
Viele der Anwesenden tragen Buttons der zuletzt gegründeten „Time’s Up“-Initiative, die sich für mehr Gleichberechtigung in der Branche einsetzt und einen Fond für Rechtsschutz organisiert hat. Hollywood setzte also ein gemeinsames Zeichen, das sich aber leider nicht in allen Kategorien widerspiegelte. (Eine Übersicht der Preisträger findet Ihr hier.)
Auftritt Natalie Portman. Gemeinsam mit Regisseur Ron Howard verlieh die Schauspielerin den Golden Globe in der Kategorie beste Regie, die relativ weit am Ende der Gala präsentiert wurde. Und mit nur einem Satz stellte sie die Jury bloß: „Und hier sind die allesamt männlichen Nominierten“.
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Portman spricht damit den simplen Fakt an, dass Regisseurinnen wie Greta Gerwig, deren Film „Lady Bird“ zur besten Comedy gewählt wurde, oder Kathryn Bigelow („Detroit“) in der Kategorie nicht bedacht wurden. Nominiert waren ausschließlich Männer, vorzugsweise auch weiße: Guillermo del Toro (der auch gewann), Christopher Nolan, Steven Spielberg, Ridley Scott und Martin McDonah.
Die Rede des Preisträgers Guillermo del Toro könnt Ihr Euch hier anschauen, er gewann für „The Shape of Water“.