William Kotzwinkle – Fan Man
Dies ist ein Buch. Dieses Buch ist dünn. Es hat einhundertfünfundfünfzig Seiten. Die man schnell durchliest Mit intensiver (Nach-) Wirkung. Mit Folgen.
„We got garbage, won‘ t ya buy buy some garbage?
Garbage make ya feel so good, make ya feel like ya think ya should! „Garbage“, The Deviants. Der Inhalt von FAN MAN spielt in New York City. Ein Mann, oh Mann, der sein Mantra sucht – und es findet im Abfall, im Müll.
„What’s the use…of feeling at all? This is stupid, I Think I’ll go home…“What’s The Use“, Tuxedo Moon.
Der Mann, oh Mann, zieht durch die Straßen/-Räume von New York City, wie die Ratte durch die Abwasserkanäle. Seine ständigen Begleiter sind ein dicker Wintermantel (den er immer trägt, immer, während draußen, in den Straßenschluchten und U-Bahnen tropische Hitze an/auf seinen Körper drückt), ein Schirm (der mal einen Hot Dog Stand überdacht hat) und ein batteriebetriebener Ventilator (sein Fan Man). Der Mann zieht auch um, &r verläßt sein mit Konservendosen und sonstigem Müll angefülltes Apartment und füllt den neuen Raum – ehe er ihn mit seiner Person belegt – auf: mit Abfall, den er sich im Supermarkt besorgt.
Und sonst? Der Sprachgebrauch/-stil (Kotzwinkle schreibt FAN MAN in der Ich-Form) ergänzt sich (perfekt) mit den Kurz-Wort/Kurz-Satz-Konstruktionen der Ramones-Songs.
FAN MAN ist Müll für 4,80 DM. Eine Müll-Tüte kostet im Supermarkt 0,10 DM, ohne Inhalt. FAN MAN ist das äquivalente Wort-/Schriftwerk zum Garagenrock der Sonics/-Seeds/Droogs/Ramones. Wand-an-Wand.
Und im Müll liegt ein Stück Wahrheit (der Zivilisation, in der wir leben).