Würden Sie einen Song dieses Mannes covern?


Sie befänden sich jedenfalls in illustrer Gesellschaft, denn Leute von Leslie Feist bis Elton John schwören auf Ron Sexsmith.

Ron Sexsmith-den Namen hat man schon mal gehört, oder? Kanadier, Sänger seiner eigenen Songs, seit über zehn Jahren dabei, von Gott und der Welt in den Himmel gelobt. Cut, das ist natürlich übertrieben, aber wer bitte hat während seines ersten England-Aufenthalts als unbekannter Musiker schon Zutritt zum Haus von Paul McCartney erhalten? Wer kann von sich behaupten, inständigem E-Mail-Austausch mit Elvis Costello zu stehen? Wer durfte Chris Martin von Coldplay als Gaststar auf einem seiner Alben begrüßen? Kein Geringerer als Ron Sexsmith, der Freund der Stars. „Ich war gerade zurück von meiner letzten USA-Tour“, berichtet der44-Jährige mit einem Anflug von Stolz, „hörte meine Nachrichten ab und staunte nicht schlecht, als da plötzlich Elton John zu mir sprach. Er gratulierte mir zu time being, sagte, es sei seine Lieblingsplatte, und bat um Rückruf. Ich erreichte ihn am nächsten Tag in Las Vegas, wo er am selben Abend auftrat. Für mich war das ein Riesending. Als kleiner Junge hatte ich meinen eigenen Elton-John-Fanclub. Mein erstes Konzert überhaupt war Elton John. Ich bin ihm nie untreu geworden und wahrscheinlich der Einzige, der seine letzten drei Alben besitzt und gut findet.“

Auch diejüngere Generation mag Ron Sexsmith. Zuletzt hatte er ein paar Mal mit seiner Landsmännin Leslie Feist zu tun. Sie hatte aus heiterem Himmel seinen Song „Secret Heart“ gecovert, danach vereinbarten die beiden eine Zusammenarbeit. Erst schickte sie ihm einen Text, zu dem er dann die Musik schrieb. Das Resultat, der Song „Brandy Alexander“, ist jetzt in zwei unterschiedlichen Versionen auf Feists THE reminder und auf Sexsmiths neuestem Longplayer exit strategy for the soul zu hören. „Ich habe zu Hause eine eigene Kiste, in der ich Platten von anderen Künstlern aufbewahre, auf denen einer meiner Songs gecovert wird“, sagt Sexsmith. „Da sind CDs uon Leuten drin wie Rod Stewart und kd lang, aber auch Zeug von Leuten, die kein Mensch kennt.Vor Kurzem hat mir ein Typ seine Versionen meiner Songs auf Spanisch gemailt Mich haut es immer schier um, wenn ich so etwas mitbekomme.“

Stellt sich natürlich die Frage, warum Sexsmith nach nun mehr zehn Alben und bei so vielen berühmten Schulterklopfern noch immer auf den eigenen großen Durchbruch wartet. Wenn man den Mann trifft, kann man sich denken, warum. Trotz seines Alters wirkt er mit seinem Wuschelkopf noch immer jungenhaft. Er ist gesprächig, aber auch restschüchtern. Kein Typ, der verzweifelt versucht, ein Star zu werden. „Es gibt in der Geschichte eine Reihe uon Musikern, die man bis heute schätzt, aber nie Erfolg hatten. Judie Sill, Nick Drake oder Tim Hardin etwa. Ich hätte nichts gegen einen Hit einzuwenden, schließlich schreibe ich ja Popsongs. Aber es sieht schon so aus, als sei für mich der Weg des ewigen Kultkünstlers vorbestimmt.“

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