Wyclef Jean, Berlin. Cult
Das Superhirn der Fugees hat seine Lieblingsplatten in den „Cult“-Club mitgebracht – KRS One, Public Enemy, The Police System, A Tribe Called Quest, N.W.A.“Do ya like that shit?“will Wyclef wissen. „Yo!“ brüllen 350 Kids unisono. Während die Crew an den Turntables ihren Job verrichtet, legt Wyclef scheinbar mühelos einen endlosen Freestyle-Rap hin. Die Menge tobt. „Do ya like new shit?“ Yo. Wyclef hat den Club unter Kontrolle. „Nun seid ihr dran, Zeit für Freestyle“, kündigt der MC an und sucht Freiwillige. Es melden sich ein Mädchen und vier Jungs. Einer davon trägt ein Chicago Bulls-Shirt und ist damit schon chancenlos. „I hate the fuckin‘ Bulls“, wettert Wyclef. Am Ende gewinnt das Mädchen. Sie entpuppt sich als Sista Daoy von den Reality Brothers. Die Party geht in die dritte Stunde, als die Crew Raggamuffin, Reggae, Breakbeats und New Yorker Underground mixt. Sporadisch gibt’s zwischendurch Tracks von Wyclefs Solo-Album „Carnival“. Die Menge johlt: „Paaadeeeh!“ Gegen halb zwei morgens ist die Luft dann raus. Auch Wyclefs nett gemeintes Gastgeschenk „Hänschen klein“ hilft jetzt nicht mehr. Mit einem Glas Amaretto in der Hand schreitet er gemächlich die Bühne ab und weiß, daß alles gut ist.