Zerstörung einer kalifornischen Lackanlage könnte „ein weltweites Problem für die Vinyl-Industrie darstellen“
Am 6. Februar zerstörte ein Großbrand die Lackanlage Apollo Masters. Dies könnte verheerende Auswirkungen auf die globale Vinyl-Produktion haben.
Am 6. Februar 2020 fiel die Vinyl-Lack-Produktionsstätte Apollo Masters einem Brand zum Opfer. Laut eines Berichtes von der kalifornischen Tageszeitung „The Desert Sun“ wurde die Herstellungs- und Lagerstätte in Banning, Kalifornien durch das Feuer am Donnerstag vollständig zerstört. Mitarbeiter wurden jedoch nicht verletzt. Jetzt melden sich mehrere Vertreter der Vinyl-Industrie zu Wort, dass es ohne Apollo Masters nicht genug Lack für das Erzeugen von Schallplatten-Mastern geben könnte. Dies hätte nachhaltige Auswirkungen auf die internationale LP-Produktion.
So ließ Ben Blackwell, Mitbegründer der Plattenfirma Third Man Records, verlauten, dass es außer Apollo Masters nur noch eine weitere Firma auf der Welt gäbe, die diese speziellen Lacke herstellen würde. „Nach meinem Verständnis wird dieses Feuer ein Problem für die Vinyl-Industrie weltweit darstellen,“ schlussfolgert er. Darüber hinaus schrieb Blackwell in einer E-Mail an Pitchfork, dass es „Geflüster“ über ein anderes Unternehmen gäbe, die in den Lack-Markt einsteigen wolle. Nichtsdestotrotz sei Apollo Masters dazu auch der Hauptlieferant für Plattenspieler-Nadeln, die im Platten-Pressverfahren verwendet werden, betonte der Label-Gründer. „Ich möchte kein Panikmacher sein. Aber ich versuche, realistisch zu sein,“ sagt Blackwell.
David Read, ein Vinyl-Produktions- und Verkaufskoordinator der kanadischen Firma Duplication hat den Ausfall von Apollo Masters als „Desaster für die Vinyl-Press-Branche“ bezeichnet. Er fügte hinzu, dass der Brand „alle Vinyl-Werke, Bands/Labels, Mastering-Ingenieure, Beschichtungsanlagen usw. direkt betreffen wird, also jeden, der Lacke als Teil seiner Schallplatten-Produktion verwendet hat.“ Wie es für Apollo Masters weitergehen könnte, ist bisher noch unklar. Auf der Website der Firma heißt es: „Im Moment sind wir bezüglich unserer Zukunft sehr unsicher und evaluieren Optionen, während wir versuchen, diese schwierige Zeit durchzustehen.“